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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gottschaldt, Kurt

* 25.4.1902 ✝ 24.3.1991

Geb. in Dresden; Vater Fabrikbesitzer; Studium der Psychol., Philos. u. Naturwiss. in Berlin; 1926 Prom. bei Wolfgang Köhler

mit einer wahrnehmungspsycholog. Arbeit; 1926 – 29 Assistent am Berliner Psycholog. Inst.; 1929 – 33 Assistent bzw. Oberassistent am Pathopsycholog. Inst. der Univ. Bonn, 1932 dort Habil.; zugl. Mitarb. in der Rhein. Anstalt für schwererziehbare Kinder; 1935 – 45 Ltr. der neugegr. »Erbpsycholog. Abt.« des Kaiser-Wilhelm-Inst. für Anthropol., menschl. Erblehre u. Eugenik in Berlin, hier Zwillingsforschung zu Grundfragen der Entw.- u. Verhaltensgenetik; zugl. Ltr. der Poliklinik für schwererziehbare Kinder in Berlin-Wedding; 1938 a. o. Prof. für Psychol. an der Berliner Univ.; 1939 – 40 bei der Heerespsychol.

1945 Wiederaufn. der Kliniktätigkeit; 1946 Prof. mit Lehrauftrag, 1947 ord. Prof. u. Dir. des Inst. für Psychol. an der HU Berlin; 1955 – 59 Dekan der Mathemat.-Naturwiss. Fak.; 1953 Ord. Mitgl. der DAW; ab 1954 Hrsg. der »Ztschr. für Psychol.«; ab 1955 Ltr. der DAW-Abt. für experiment. u. angewandte Psychol.; 1959 als einziger Psychologe der DDR Wahl in den Vorst. der Dt. Ges. für Psychol.; Forts. der in der NS-Zeit begonnenen Zwillingsforschung mit Unterstützung beider dt. Staaten; nach vergebl. Versuchen, die Psychol. vor Einflußnahmen seitens der SED zu schützen, sowie Konflikten im Inst. 1960 Niederlegung des Lehramts u. Rückzug auf die Stelle an der DAW; Aug. 1961 Ruf an die Univ. Göttingen, Febr. 1962 Flucht nach Göttingen; 1970 em.; 1982 Ehrenmitgl. der Dt. Ges. für Psychol.; gest. in Göttingen.

Weitere Forschungsthemen: Kognitions-, Entw.- u. Persönlichkeitspsychol.; Sozialpsychol. von Arbeitsgr. in VEB.

Der Aufbau des kindl. Handelns. Leipzig 1933; Zur Methodik d. Persönlichkeitsforschung in der Erbpsychol. Leipzig 1942; Probleme d. Jugendverwahrlosung. Leipzig 1950. Schmidt, H.-D.: Erinnerungen an K. G. In: Psycholog. Rundschau (1992) 43; Ash, M. G.: K. G. (1902 – 91) u. die psycholog. Forschung vom Nationalsoz. zur DDR – Konstruierte Kontinuitäten. In: Hoffmann, D., Macrakis, K. (Hrsg.): Naturwissenschaft u. Technik in der DDR. Berlin 1997.

Mitchell Ash

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten