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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grade, Alfred

* 25.12.1899 ✝ 25.8.1984

Geboren am 25. Dezember 1899 in Halle, Sohn eines Ingenieurs. Besuch des Gymnasiums. 1917 zum Militär eingezogen, bis Kriegsende Flieger. Grade, der sich bereits 1916 an Demonstrationen gegen den Krieg beteiligt hatte, schloß sich bei Kriegsende der sozialistischen Proletarierjugend an. Er trat als Volontär in den Volksbuchhandel Halle ein. Mitglied der USPD, ging mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Bis 1925 Leiter der Filialen des Volksbuchhandels Halle im Bezirk Halle-Merseburg. Am 1. April 1925 verurteilte ihn der Gerichtshof zum Schutz der Republik wegen eines Zeitungsaufsatzes gegen Hjalmar Schacht zu zehn Monaten Festungshaft. 1926 amnestiert, berief ihn die KPD in die Redaktion des »Klassenkampfes« in Halle. 1928 übernahm Grade die Chefredaktion des »Klassenkampfes«. Er zählte zu den Versöhnlern, trennte sich aber Anfang 1929 von ihnen. Anfang 1930 zum stellvertretenden Chefredakteur der »Roten Fahne« nach Berlin beordert, aber Ende 1930 wegen Eintretens für die »Einheitsfront um jeden Preis« in die Provinz verschickt. Von 1931 bis Herbst 1932 Chefredakteur der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart. 1933 einer der Leiter der illegalen Widerstandsorganisation in Mitteldeutschland, zu der auch SAP- und SPD-Mitglieder gehörten. Am 25.November 1933 verhaftet, wurde Grade nach längerer Einzelhaft ins KZ überführt. 1938 kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit der illegalen kommunistischen Lagerleitung im KZ Buchenwald, damals erfolgte sein Bruch mit der KPD. 1939 aus dem KZ entlassen, blieb Grade unter Gestapoaufsicht und arbeitete bis Kriegsende in einer Fabrik. 1945 schloß er sich der SPD an, ließ sich als selbständiger Buchhändler nieder und wohnte dann bei Frankfurt/M. Alfred Grade starb am 25. August 1984.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten