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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Grasse, Paul

* 23.12.1883 ✝ 24.1.1946

Geboren am 23. Dezember 1883 in Dahme bei Jüterbog. Nach der Lehre als Schlosser auf Wanderschaft. Ließ sich in Berlin nieder, wo er der SPD beitrat. Lange Jahre als Kaufmann beschäftigt, nach dem Krieg wieder als Schlosser. 1917 Mitglied der USPD, ging mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Seit 1925 gehörte Grasse der KPD-BL Berlin-Brandenburg an. Auf dem XI. Parteitag 1927 als Kandidat ins ZK gewählt, war er auch in der Politischen Kommission dieses Parteitags. 1928 Abgeordneter des Preußischen Landtags, gleichzeitig hauptamtlicher Sekretär, er leitete dann in der Berliner BL bis 1932 die Kommunalabteilung. 1932 nicht mehr in den Landtag gewählt, in die RGO versetzt. Im Februar 1933 in Berlin festgenommen und im Columbiahaus schwer mißhandelt. 1934 irrtümlich aus dem KZ entlassen, lebte Grasse mehrere Monate illegal in Berlin. Dann Emigration, zunächst in Prag Generalagent für die »Deutsche Volkszeitung«, 1937 in Paris. Er gehörte ab 1942 der neuen Westleitung der KPD an. Im November 1943 von der französischen Geheimpolizei verhaftet und an die Gestapo übergeben, kam er ins KZ Buchenwald. Dort 1945 befreit, kehrte im Juni 1945 krank nach Berlin zurück. Franz Dahlem bat im Oktober 1945 in einem Schreiben an Karl Raddatz vom OdF-Hauptausschuß, sich besonders um Paul Grasse zu kümmern, der nach einem Schlaganfall schwer behindert war. Paul Grasse starb am 24. Januar 1946 in Berlin an den Folgen der KZ-Haft.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten