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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gratzik, Paul

* 30.11.1935 ✝ 18.6.2018

Geb. in Lindenhof (Krs. Lötzen, Ostpr./Lipowy Dwor, Polen); Vater Landarb.; Volksschule; 1952 – 54 Ausbildung zum Tischler; arbeitete als Bauarb. im Ruhrgeb., in Berlin u. Weimar; danach im Braunkohletagebau in Schlabendorf; 1962 Funktionär der FDJ-KL Weimar, Sektorenltr. im Jugenklubhaus »Walter Ulbricht«; 1962 – 81 als IM »Peter« für das MfS erf., Beendigung der IM-Tätigkeit durch Verweigerung weiterer Zusammenarbeit; 1963 – 68 Studium am IfL in Weimar; 1968 Aufn. zum Studium am Lit.-Inst. »Johannes R. Becher« in Leipzig, wurde jedoch nach kurzer Zeit relegiert; Arbeit als Erzieher; ab 1971 freischaff.; Mitgl. des SV; seit 1974 neben schriftsteller. Arbeit auch Teilzeitarbeit im VEB Transformatoren- u. Röntgenwerk in Dresden; seit 1977 in Berlin; Autor am Berliner Ensemble; 1980 Heinrich-Heine-Preis; 1984 – 89 in der OPK »Kutte« vom MfS erf. Debütierte als Dramatiker (»Umwege. Bilder aus dem Leben des jungen Motorenschlossers Michael Runna« UA 1970); Grundlage seiner liter. Arbeiten ist eigenes Erleben der realsoz. Arbeitswelt; kam mit seinem ungeschminkten Realismus – auch mit Berichten aus ges. Tabuzonen (Jugendwerkhof) – in Konflikte mit der Zensur. 1997 Uraufführung von G.s Bühnenbearbeitung der »Litauschen Claviere« ( Johannes Bobrowski) in Berlin. Gest. in Eberswalde.

Umwege. Handbetrieb. Lisa. (Schauspiele). Berlin 1977; Transportpaule. Rostock 1977; Kohlenkutte. Berlin 1982. Walther, J.: Sicherungsber. Lit. Schriftst. u. Staatssicherheit in der DDR. Berlin 1996.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten