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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Grimm, Peter

* 24.3.1965

Geb. u. aufgewachsen in Berlin; Vater Dipl.-Ökonom, Mutter Vermessungsing.; 10. OS u. EOS »Gerhart Hauptmann« in Berlin-Friedrichshagen sowie EOS »Alexander von Humboldt« in Berlin-Köpenick; 1982 Teiln. an der Beerdigung von  Robert Havemann, danach Kontakt zu  Werner Fischer,  Ralf Hirsch u.  Katja Havemann; 1983 nach einem ver-

gebl. Anwerbeversuch neun Tage vor dem Abitur auf Veranlassung des MfS von der Schule verwiesen; anschl. bis 1986 Hilfsarbeiter im Transformatorenwerk Berlin-Oberspree (TRO), danach wechselnde Beschäftigungen; 1983 beteiligt an der Gründung

eines Friedenskreises in der Bekenntniskirche in Berlin-Treptow u. aktiv im Friedenskreis »Wühlmaus« in der Christuskirche Berlin-Oberschöneweide, 1983 – 86 engagiert im Friedens- u. Umweltkreis der Pfarr- u. Glaubenskirche, 1985 Erstunterzeichner des Briefs zum »Jahr der Jugend« sowie Mitinitiator eines Menschenrechtsseminars, das vom Berliner Konsistorium untersagt wurde; im daraufhin hrsg. sog. Dokument 3, das auch im Westen veröffentlicht wurde, neben  Gerd Poppe u. Ralf Hirsch als Sprecher der IFM benannt; ab 1986 Mithrsg. u. Red. der Untergrundztschr. »grenzfall«, 1988 Red. der Samizdat-Schrift »Ostkreuz«, Veröff. von Artikeln in den »Umweltblättern«; 24.4.1987 zus. mit  Bärbel Bohley, Ralf Hirsch u. a. festgenommen bei dem Versuch der IFM, mit der Buchung eines Fluges nach Prag gegen das Auslandsreiseverbot für Aktivisten oppositioneller Gruppen zu protestieren; 10.12.1988 festgenommen bei dem Versuch, anläßl. des Tags der Menschenrechte eine Protestresolution abzugeben u. zu demonstrieren; im Sept. / Okt. 1989 beteiligt an Solidaritätsveranstaltungen für polit. Gefangene in Leipzig u. der Mahnwache an der Berliner Gethsemanekirche; Herbst 1989 Mithrsg. der Ztschr. »telegraph«; vom MfS erfaßt im OV »Robert«; 1989 – Jan. 1990 Mitgl. der SDP; 1990 Red. der ersten unabh. Tagesztg. »die andere«.

Nov. 1990 – Juni 1991 Pressesprecher der Frakt. Bündnis 90 / Die Grünen im sächs. Landtag in Dresden; danach freier Fernsehjournalist u. Autor von Dokumentarfilmen, u. a. »Der Sohn des Staatsfeindes« (2004), »Die Kinder der Erschossenen« (2005), »Aufsässig oder Arbeitsscheu« (2006); seit 2007 Verantw. Red. der Ztschr. »Horch und Guck«; lebt in Berlin.

Hirsch, R., Kopelew, L. (Hrsg.): Initiative Frieden u. Menschenrechte. Grenzfall. Vollständiger Nachdruck aller in der DDR erschienenen Ausgaben (1986 / 87). Berlin 1989.

Christian Halbrock; Jg. 1963; ab 1993 Studium der Neueren/Neuesten Geschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Europäischen Ethnologie an der HU Berlin, 2003 Promotion; seitdem wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung bei der BStU in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten