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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Gromulat, Albert

* 6.7.1882 ✝ 24.8.1950

Geboren am 6. Juli 1882 in Nestowethen/Krs. Ragnit in Ostpreußen. Kam mit 15 Jahren nach Berlin, war Hilfsarbeiter, Krankenpfleger und Heilgehilfe im Krankenhaus Berlin-Moabit. Nach seinem Militärdienst 1902 bis 1904 Hilfsmonteur in der Autofabrik Horch & Co. Seit 1907 Mitglied der SPD. Von 1907 bis 1914 Kraftfahrer, während des Krieges als Kraftwagenführer eingesetzt. 1919 Revisor bei der Mineralwasserversorgungsgesellschaft Berlin. 1920 Bürovorsteher, von 1921 bis 1923 Expedient. 1917 Mitglied der USPD, 1919 der KPD. Von 1923 bis 1933 hauptamtlicher Mitarbeiter der KPD-Zentrale bzw. des ZK. Gromulat war der »Quartiermacher« des ZK der KPD und arbeitete unter dem Decknamen Günther in einem speziellen Ressort des AM-Apparates. Im Auftrag von Herbert Wehner sicherte er Anfang 1933 den Thälmann-Nachlaß und durchsuchte auch die Wohnung von Hermann Remmele nach Material, was diesen in den Fraktionskämpfen belasten sollte. Im November 1933 emigrierte Gromulat nach Frankreich und war dort offiziell Sekretär der »Sozialvereinigung deutscher politischer Emigranten«. Ab September 1939 Internierung, Mai 1941 Emigration mit seiner Frau Berta nach Mexiko, hier Mitglied der KPD-Leitung unter Paul Merker. 1947 Rückkehr nach Deutschland, zunächst Mitarbeiter der Deutschen Verwaltung des Innern, zuletzt Sekretär der SED-Parteigruppe in der Hauptverwaltung Deutsche Volkspolizei. Gromulat lag ab Sommer 1950 schwerkrank in der Charité und wurde dennoch zu einer Stellungnahme zum Beschluß des ZK vom 24. August 1950 über die Verbindungen deutscher Emigranten zu Noel H. Field aufgefordert. Albert Gromulat starb am 22.November 1950 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten