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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Grüber, Heinrich

* 24.6.1891 ✝ 29.11.1975

Geb. in Stolberg (Rheinl.); Vater Lehrer; 1910 – 14 Studium der Theol. in Bonn, Berlin

u. Utrecht; 1915 – 18 Militärdienst (Freiw.); 1919/20 Domkandidatenstift u. Ordination in Berlin; anschl. bis 1925 Pfarrer in Dortmund; 1923/24 von frz. Besatzungsbehörden ausgewiesen; 1925/26 Pfarrer an den Düsseldorfer Anstalten; dann bis 1933 Dir. des kirchl. Erziehungsheims Waldhof in Templin (Uckermark); 1934 – 45 Pfarrer in Berlin, Mitgl. der Bekennenden Kirche; ab 1936 Hilfsaktionen für »Nichtarier« v. a. ev. Konfession; 1940 – 43 Haft in den KZ Sachsenhausen u. KZ Dachau.

April/Mai 1945 Bürgermstr. in Berlin-Kaulsdorf; anschl. stellv. Ltr. des Beirats für kirchl. Angelegenh. beim Magistrat von Groß-Berlin; Propst zu Berlin; Pfarrer der Gemeinden St. Marien u. St. Nicolai; Mitgl. der Kirchenltg. von Berlin-Brandenb.; Bevollm. des Ev. Hilfswerks für die SBZ; Präs. der Bahnhofsmission; stellv. Vors. der VVN; 1948 Dr. h. c. der HU Berlin; ab 1949 Bevollm. des Rats der EKD bei der DDR-Reg., 10.6.1953 Mitgl. der Delegation der EKD zum Spitzentreffen mit der DDR-Reg.; 1954 Teilnehmer der Weltkirchenkonferenz in Evanston (USA), 1955 des Weltfriedenskongresses in Helsinki; 1956 Dr. h. c. der Prager Comeniusfak.; nach Abschluß des Militärseelsorgevertrags zwischen der EKD u. der Bundesreg. Dtl. erklärte die DDR-Reg. im Mai 1958 die Tätigkeit des EKD-Bevollm. in der DDR für beendet u. verhängte für G. Einreiseverbot; Mai 1961 Zeuge im Eichmann-Prozeß in Jerusalem; 1964 Teiln. an der II. CFK in Prag.

An der Stechbahn. Leipzig 1951; »Dona nobis pacem!« Predigten u. Aufsätze. Berlin 1956; »Leben an der Todeslinie«. Dachauer Predigten. Stuttgart 1965; Erinnerungen aus sieben Jahrzehnten. Autobiogr. Köln 1968. Wirth, G.: H. G. Berlin 1987; Beckmann, A., Kusch, R.: Gott in Bautzen. Die Gefangenenseelsorge in der DDR. Berlin 1994.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten