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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Grünbein, Durs

* 9.2.1962

Geb. in Dresden; dort aufgewachsen u. 1981 Abitur; anschl. NVA; 1985 Umzug nach Berlin; 1985 – 87 Studium der Theaterwiss. an der HU Berlin, Abbruch; freier Mitarbeiter an Berliner Theatern; Mitwirkung an Performances in der alternativen Kunstszene von Berlin (Prenzlauer Berg) u. erste literar. Arbeiten, gefördert durch  Heiner Müller.

Nach 1989 Reisen durch Europa, Südostasien u. die USA, Gastaufenthalte u. a. in Tokio, an der New York University, der Villa Aurora Pacific Palisades (1997) u. am Darthmouth College Hanover (2005); 1989 Leonce- u. Lena-Förderpreis; 1992 Marburger Literaturpreis; 1995 Peter-Huchel- u. Georg-Büchner-Preis; 1995 jüngstes Mitgl. der Dt. Akad. für Sprache u. Dichtung Darmstadt; 1999 Mitgl. der AdK Berlin-Brandenburg; 2004 Friedrich-Nietzsche-Preis des Landes Sachsen-Anh.; 2006 Berliner Literaturpreis, Heiner-Müller-Professur der Freien Univ. Berlin; 2006 Pier-Paolo-Pasolini-Lyrikpreis der Stadt Rom; seit 2007 Mitgl. im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes u. Prof. für Poetik an der Kunstakad. Düsseldorf; 2008 Wahl in den Orden Pour le mérite für Wiss. u. Künste; 2009 Samuel-Bogumil-Linde-Preis (Göttingen / Toruń); 2009 Poetik-Dozentur der Univ. Frankfurt (Main); 2009 / 10 Stipendiat der Villa Massimo Rom; lebt als freier Schriftsteller in Berlin.

G. gilt als eine der wichtigsten Literaturentdeckungen im dt. Sprachraum nach 1989. Im Mittelpunkt von G.s Poetik steht der Mensch, wobei nicht zuletzt die Zeit der Wiedervereinigung u. der Nachwende, aber vor allem enge Bezüge zu den mod. Naturwiss. thematisiert werden; internat. Anerkennung auch als Essayist sowie Übersetzter antiker Stücke (Die Perser; Thyestes).

Grauzone morgens. Frankfurt (Main) 1988; Schädelbasislektion. Frankfurt (Main) 1991; Falten u. Fallen. Frankfurt (Main) 1994; Galilei vermißt Dantes Hölle u. bleibt an den Maßen hängen. Frankfurt (Main) 1996; Das erste Jahr. Berliner Aufzeichnungen. Frankfurt (Main) 2001; Vom Schnee oder Descartes in Dtl. Frankfurt (Main) 2003; Porzellan. Frankfurt (Main) 2005; Lob des Taifuns. Frankfurt (Main) 2008. Winkler, R.: Dichtung zwischen Großstadt u. Großhirn. Hamburg 2000; Heske, H.: Goethe u. Grünbein. Bonn 2004; R. Deckerts im Gespräch im D. G. In: Die wüste Stadt. Frankfurt (Main) 2005.

Dieter Hoffmann

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten