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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gueffroy, Chris

* 21.6.1968 ✝ 5.2.1989

Geb. in Pasewalk; 1975 – 85 OS in Berlin, davon drei Jahre Besuch der Sportschule Dynamo, Leistungssportart Turnen; 1985 – 87 Ausbildung zum Kellner im Flughafenhotel Berlin-Schönefeld, erste Konfrontationen mit Vorgesetzten über pol. Starrheit u. Korruption im Staat; Ausreisewunsch, bestärkt durch die einsetzende Ausreisewelle im Freundeskreis; Herbst 1988 erster Einberufungsbefehl zur NVA, verschoben auf Mai 1989; beim Fluchtversuch mit Christian Gaudian in der Nacht zum 6.2.1989 in Berlin-Treptow als letztes Opfer an der Berliner Mauer erschossen.

Sept. 1991 – Jan. 1992 Prozeß gegen die vier beteiligten Grenzsoldaten wegen Totschlags, Urteile nach Revision im März 1994 auf zwei Freisprüche u. zwei Bewährungsstrafen herabgesetzt; der zuständige Chef des Grenzkommandos Mitte wurde wegen Totschlags im März 1998 zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt; 21.6.2003 Errichtung einer Gedenkstele am Britzer Verbindungskanal im Rahmen der Geschichtsmeile Berliner Mauer.

Grafe, R.: Deutsche Gerechtigkeit. Prozesse gegen DDR-Grenzschützen u. ihre Befehlshaber. München 2004; Hertle, H. H., Nooke, M. (Hrsg.): Die Todesopfer an der Berliner Mauer. Ein biograph. Handbuch. Berlin 2009.

Christoph Links

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten