In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Guillaume, Günter
* 1.2.1927 ✝ 10.4.1995
Geb. in Berlin; Vater Musiker; Volksschule; Ausbildung zum Fotografen; HJ; 1944/45 Flakhelfer; NSDAP; bis Dez. 1945 Kriegsgefangenschaft, Flucht.
Dez. 1945 Rückkehr nach Berlin; tätig als Fotograf; veröff. 1948 den Opernkalender;
1950 – 56 Mitarb. des Verlags Volk u. Wissen; in dieser Zeit Fahrten nach Berlin (West) u. in die Bundesrep. Dtl. mit Spionageaufträgen (Dienstname »Hansen«); 1952 SED; 13.5.1956 im Auftrag des MfS Übersiedl. mit Ehefrau Christel (»Heintze«) nach Frankfurt (Main), Deckname »Hansen«; 1957 SPD; bis 1963 Inhaber eines Tabak- u. Spirituosengeschäfts sowie freiberufl. Werbefotograf u. Journalist; 1963 – 68 Sekr. des SPD-UB Frankfurt (Main); ab Mai 1968 Geschäftsf. der SPD-Fraktion im Stadtrat u. Stadtverordneter in Frankfurt (Main); 1968/69 Wahlkampfbeauftr. des Bundesmin. Georg Leber; Jan. 1970 Hilfsref., dann Ref. im Bundeskanzleramt, seit 1972 einer der drei Ref. des Bundeskanzlers Willy Brandt; 24.4.1974 mit Ehefrau verhaftet, 15.12.1975 vom OLG Düsseldorf wegen Landesverrats zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt (Christel G. zu acht Jahren); 1.10.1981 Agentenaustausch; 1985 Verleihung des Dr. jur. h. c. an der JHS des MfS Potsdam-Eiche; Oberst; gest. in Eggersdorf.
G. G. Die Aussage. Protokolliert von G. Karau. Berlin 1988, München 1990. G. – der Spion. Ein dokumentarischer Bericht. Landshut 1974; Knabe, H.: West-Arbeit des MfS. Berlin 1999; Boom, P., Haase-Hindenberg, G.: Der fremde Vater. Berlin 2005.
Jens Gieseke /
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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