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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Gundermann, Gerhard

* 21.5.1955 ✝ 21.6.1998

Geb. in Weimar; Vater Uhrmachermstr., Mutter Lagerarb.; 1961 – 73 POS, EOS, Abitur; 1973 – 75 Offz.-HS Löbau, abgebrochen; 1975 im Braunkohletagebau, zuerst Hilfsmaschinist, dann Baggerfahrer; 1971 Singeklub; 1978 – 88 »Brigade Feuerstein«; 1972 erste eigene Texte u. Kompositionen; seit 1980 Soloprogramme; 1977 – 90 Auftritte beim Berliner Festival des pol. Liedes; 1976 – 84 vom MfS als IM »Grigori« erf.; 1975 SED, 1984 Ausschl. (Rehabil. 1990); 1983 Porträtfilm »Gundi Gundermann« im DFF; 1988 erste LP »Männer, Frauen u. Maschinen«; ab 1988 Texte für die Rockband Silly (CD »Februar«); 1989 Programm »Erinnerung an die Zukunft«; ab 1989 Auftritte mit versch. Bands.

1992 CD »Einsame Spitze« (in Zusammenarbeit mit Silly); eigene Tourband »Seilschaft«; G. verstand es, das Lebensgefühl vieler Ostdt. nach der Vereinigung künstler. zu artikulieren, u. erlangte dadurch große Popularität; 1994 Auftritte mit Bob Dylan u. Joan Baez; Video »Silly, Gundermann & Seilschaft«; 1995 CD »Frühstück für immer«; 1997 CD »Engel über dem Revier«; Ende der Arbeit im Tagebau; Umschulung zum Tischler; 1998 CD »Krams. Das letzte Konzert«; gest. in Spreetal; 1999 Gründung des Vereins Gundermanns Seilschaft e.V.

Liederbuch. 45 Texte mit Noten. Berlin 1995; Liederbuch Teil 2. Berlin 1999; Werkstücke I-III (2003 – 05, auf CD). G. G. Rockpoet u. Baggerfahrer. Gespräche mit Hans-Dieter Schütt. Berlin 1996.

Lutz Kirchenwitz

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten