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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Guttmann, Katharine (Ketty)

* 28.4.1883 ✝ 25.9.1967

(* 1883 – † 1967)

Geboren am 28. April 1883 in Hungen/Krs. Schotten als Katharina Ekey. Sie heiratete in Hamburg den Sozialdemokraten Guttmann und trat in die SPD ein, 1917 Übertritt in die USPD. Während der Revolution wurde Ketty Guttmann eine bekannte Agitatorin. Sie ging 1920 mit der linken USPD zur KPD und wurde für diese 1921 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, der sie bis 1924 angehörte. 1921 Gründerin der Zeitschrift »Der Pranger«, Organ einer Hamburger Prostituierten-Vereinigung, für deren Belange sie sich einsetzte. Nach dem Oktoberaufstand 1923 flüchtete sie nach Moskau, kam aber 1924 desillusioniert zurück. Unter der Losung »Los von Moskau« (so auch der Titel ihrer Broschüre von 1924) führte sie einen Feldzug gegen die KPD und Komintern, wobei sie die Unterstützung einer Gruppe Arbeiterlinke in Hamburg fand. Mit ihrer These, die Komintern müsse zerschlagen werden, weil sie nicht die Arbeiterrevolution, sondern die Interessen der sowjetischen Außenpolitik vertrete, näherte sie sich der KAPD. Ketty Guttmann wurde im Juli 1924 aus der KPD ausgeschlossen, blieb aber als ultralinke Kommunistin aktiv. Sie überlebte die NS-Diktatur und korrespondierte von ihrem Wohnort Burscheid aus noch 1947 mit Ruth Fischer in New York. Ketty Guttmann starb am 25. September 1967.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten