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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Hagen, Eva-Maria

* 19.10.1934 ✝ 16.8.2022

Geb. in Költschen (Krs. Oststernberg, Ostbrandenb./Kolczyń, Polen), Eltern Landarb.; 1945 (nach Kriegsende) Zwangsumsiedl. nach Perleberg in Mecklenburg; 1952 Beginn des Schauspielstudiums in Berlin; 1953 Theater unter der Regie von  Bertolt Brecht im Berliner Ensemble; 1954 Heirat mit dem Schriftst. Hans-Oliva Hagen; 1957 Beginn der Karriere bei der DEFA mit der Gegenwartsfilmkomödie »Vergeßt mir meine Traudel nicht«; 1961 bei Gründung des Schauspiel-Ensembles des Fernsehfunks erstes Mitgl.; 1957 – 65 Mitw. in ca. 50 Film- u. Fernsehprod.; 1965 Begegnung mit dem Liedermacher  Wolf Biermann, der gerade verboten wird, Prozeß wegen Staatsverleumdung, Diskriminierung, Bedrohung durch die Staatssicherheit, Einschränkung der Arbeitsmöglichkeiten; 1966 – 76 Gastspiele, hauptsächlich in Dessau, Annaberg, Leipzig u. Frankfurt (Oder); 1976 fristlose Entlassung wegen Protests gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns; 1977 Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR u. Übersiedl. nach Hamburg; Theaterauftritte in Hamburg (unter Georgio Strehler), Düsseldorf, Tourneetheater, Erfolge als Liedersängerin im In- u. Ausland; Tourneen mit Liedern von Wolf Biermann u. von ihm ins Dt. übertragener jidd. u. internat. Folklore, gemeinsame Auftritte mit dem Liedermacher; zahlr. TV-Filme; 1989 nach 13 Jahren Einreiseverbot auch in der DDR wieder Kino-Filme. Seit 1990: Gesangstourneen mit Klavierbegleitung, Theaterrollen als Mutter Courage u. Medea in Hamburg; 1998 Buchveröffentlichung »Eva und der Wolf«, gemeinsame Auftritte mit Tochter  Nina H. und Enkelin Cosma Shiva als »Hagen-Clan«; 1999 »Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die dt. Sprache«; Ausstellungen als Malerin; März 2000 Auslieferung des Buchs »Evas schöne neue Welt« durch Beschluß des LG Berlin wegen »Verletzung der Intimsphäre« von Tochter Nina H. durch einstweilige Verfügung gestoppt; gest. in Hamburg.



LP: Nicht Liebe ohne Liebe Russische Romanzen, Balladen, Zigeunerlieder – ins Deutsche gebracht von Wolf Biermann (1979); LP/CD: Ich leb mein Leben. Lieder von Wolf Biermann (1981); LP: Das mit den Männern und den Frauen, Michael, Michael (1985); CD: Wenn ich erstmal losleg. Baltische Lieder, übertragen von Wolf Biermann (1996); CD: Joe – Mach die Musik von damals nach. Eva-Maria Hagen singt Brecht (1997); CD Wolfslieder (1999); Bücher: Eva und der Wolf. München, 1998; Eva jenseits vom Paradies. Berlin 2005 (Autobiogr.).

Andreas Öhler

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten