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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Hamann, Richard

* 29.5.1879 ✝ 9.1.1961

Geb. in Seehausen (Altmark); Vater Postbeamter; Gymnasium in Magdeburg; Studium der Philosophie, 1902 Prom. bei Wilhelm Dilthey in Berlin; Hinwendung zur Kunstgeschichte, daraufhin 1911 Habil. bei Heinrich Wölfflin in Berlin; 1911 – 13 Doz. an der Akad. in Posen; 1913 Berufung als Ordinarius an die Univ. Marburg, dort Aufbau eines Zentrums für Kunstgeschichtsforschung, das in kürzester Zeit zu einem der angesehensten in Dtl. wurde; Gründung der Fotothek »Foto Marburg«; 1924 Begr. des »Marburger Jb.« für Kunstgeschichte; 1929 Gründung eines Forschungsinst. für Kunstgeschichte.

1947 – 57 Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der HU Berlin, gleichz. weiterhin Doz. in Marburg; 1949 in Marburg em.; lebte weiter in Marburg u. Berlin; Mitgl. der DAW; 1954 Gründung einer DAW-Arbeitsstelle für Kunstgeschichte in Berlin u. Hrsg. von deren »Schriftenreihe zur Kunstgeschichte«, damit war das Fach erstmals in Dtl. an einer AdW mit einer ausschließl. der Forschung gewidmeten Einrichtung vertreten; 1949 NP; gest. in Immenstadt.

H. hatte maßgebl. Einfluß auf die Gestaltung des Kunstgeschichtsstudiums in der DDR; er gilt als einer der bedeutendsten dt. Kunsthist. des 20. Jh.; seit 2009 vergibt die Philipps-Univ. Marburg den R.-H.-Preis für Kunstgeschichte.

Der Impressionismus in Leben u. Kunst. Köln 1907; Ästhetik. Leipzig 1911; Dt. u. frz. Kunst im Mittelalter. Marburg 1922 (Bd.1), 1923 (Bd.2); Die dt. Malerei vom Rokoko bis zum Expressionismus. Leipzig 1925; Geschichte der Kunst. Berlin 1933 (17. Aufl. 1959); Dt. Kunst von der Gründerzeit bis zum Expressionismus. Bd. 1 – 4. Berlin 1959 – 67 (mit J. Hermand); Theorie der Bildenden Künste (1980 hrsg. aus dem Nachlaß). Lehmann, E.: R. H. in Memoriam. Bibl. Berlin 1963 (Schriftenreihe zur Kunstgeschichte H. 1., DAW); André, G.: R. H. Marburger Gelehrte der 1. Hälfte des 20. Jh. Marburg 1977 (Veröff. der Hist. Kommission in Hessen 35); Feist, P. H.: Der Beitrag R. H.s zur Methodik der Kunstgeschichtsschreibung (Schriftenreihe der AdW der DDR 1/6, 1980); Warnke, M.: R. H. Marburger Jb. für Kunstwiss. 20. Marburg 1981; Zeitler, R.: R. H.s Buch Der Impressionismus in Leben u. Kunst 1907. In: E. Mai u. a. (Hrsg.): Kunst, Kultur u. Pol. im Dt. Kaiserreich. Bd. 3. Berlin 1983.

Anke Scharnhorst

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten