In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Hammer, Arthur
* 30.5.1884 ✝ 6.4.1942
Geboren am 30. Mai 1884 in Essen; Angestellter. Mitglied der Spartakusgruppe in Essen, dort nach der Revolution im Arbeiter- und Soldatenrat. Vorsitzender der Essener Kommunisten. Auf dem III. Parteitag als Kandidat in die Zentrale gewählt. Delegierter auf dem Vereinigungsparteitag mit der USPD 1920. Arthur Hammer war ab 1919 führend in der »Union der Hand- und Kopfarbeiter« und verantwortlicher Redakteur ihres Zentralorgans »Union«. Als diese kommunistisch-syndikalistische Gewerkschaft 1925 in die Freien Gewerkschaften überführt werden sollte, widersetzte sich Hammer und schied wegen dieser Differenzen aus der KPD aus. Danach gewerkschaftliche Funktionen und Tätigkeit im Buchhandel, ab 1931 Anhänger der sozialdemokratischen »Eisernen Front«. Im März 1936 nach einer Denunziation verhaftet, wurde er am 7. August 1936 von einem Sondergericht in Essen wegen »Verstoßes gegen das Heimtückegesetz« zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Im September 1939 erneut festgenommen, wurde er später vom Gefängnis Essen in das KZ Sachsenhausen überführt und kam Mitte März 1942 in das KZ Groß-Rosen/Schlesien. Dort wurde Arthur Hammer am 6. April 1942 ermordet.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
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Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
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