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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hark, Joseph

* 22.5.1875 ✝ 15.4.1945

Geboren am 22. Mai 1875 in Bochum als zweites von neun Kindern eines Bergmanns; zunächst in einer Spinnerei tätig, dann Bergmann, Übersiedlung ins Aachener Kohlerevier. Um die Jahrhundertwende trat Hark dem Bergarbeiterverband bei, 1906 auch der SPD. Wegen der Haltung der SPD im Krieg trat er 1915 aus der Partei aus, schloß sich 1917 der USPD an und ging mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Bis 1926 Bergarbeiter, dann Invalide, war Hark 1924 Reichstagskandidat der KPD (nicht gewählt) und Redakteur der »Arbeiterzeitung« in Aachen, Mitglied der UBL Aachen und der erweiterten BL Niederrhein. Auf dem Essener XI. Parteitag 1927 wurde er als Arbeiter zum Kandidaten des ZK gewählt. Hark sympathisierte mit den Versöhnlern, wurde 1929 nicht wieder ins ZK berufen, blieb aber bis 1933 für die KPD aktiv, November 1929 Gemeindeverordneter in Kohlscheid und Mitglied des Kreistages Aachen-Land. Um der Festnahme zu entgehen, emigrierte er 1937 nach Holland. Dort nach dem Einmarsch der deutschen Truppen 1940 verhaftet, am 14. Januar 1941 vom OLG Hamm zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt. Ende 1942 aus dem Zuchthaus Siegburg entlassen, er kehrte nach Kohlscheid bei Aachen zurück. Anläßlich der Aktion »Gewitter« am 20. August 1944 erneut festgenommen, ins KZ Oranienburg verschleppt und 1945 noch ins KZ Bergen-Belsen überführt. Dort kam Joseph Hark am 15.April 1945 ums Leben.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten