x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Hattenhauer, Katrin

* 10.11.1968

Geb. in Nordhausen; Vater vor der Geburt gest., Mutter Krankenschwester; Schule in Nordhausen; Ausbildung zur Facharbeiterin für Schreibtechnik in Nordhausen; währenddessen Mitarbeit am Theater Nordhausen u. a. als Puppenspielerin u. Kulissenmalerin; Mitarbeit im Kirchl. Forschungsheim Wittenberg u. Praktikum in der Zionsgemeinde Dresden; 1988 Aufnahme eines Studiums am Theolog. Seminar in Leipzig, Febr. 1989 exmatrikuliert nach verdeckter staatl. Einflußnahme, danach keine längeren Anstellungen, da das MfS bei den Arbeitgebern vorstellig wird; Mitarbeit im kirchl. Arbeitskreis Gerechtigkeit, Mitwirkung an Friedensgebeten, Juni 1988 beteiligt an einer Eingabe mit der Forderung zum Ausstieg aus der Atomenergie; 24.10.1988 nach Plakataktion vor der Leipziger Nikolaikirche Festnahme u. Ordnungsstrafe; Verbreitung eines Flugblattes in der Nacht vom 11. / 12.1.1989, in dem zu einer Protestdemonstration anläßl. des Jahrestages der Festnahmen in Berlin am Rande der Luxemburg-Demonstration in Leipzig aufgefordert wurde; im Anschluß an das Friedensgebet in der Nikolaikirche am 8.5. 1989 wg. passiven Widerstands Festnahme u. Belehrung durch die VP; beteiligt am Zustandekommen des verbotenen Leipziger Straßenmusikfests am 10.6.1989; Aug. 1989 Hungerstreik in der Nikolaikirche; demonstrierte am 4.9.1989 vor der Nikolaikirche mit dem Transparent »Für ein offenes Land mit freien Menschen«; am 11.9.1989 nach dem Ende des Friedensgebets auf dem Nikolaikirchplatz in Leipzig festgenommen u. inhaftiert wg. Weigerung, den Platz zu verlassen, nach Protesten in Berlin u. Leipzig am 13.10.1989 Einstellung des Ermittlungsverfahrens u. Entlassung aus der U-Haft; vom MfS erf. im OPK »Meise«; 1989 Mitarbeit am »Grünbuch«, Mitbegr. des Archivs Bürgerbewegung e. V.

Tätig als Künstlerin, Ausstellungen in Berlin, Florenz, Leipzig (Nikolaikirche), Nordhausen u. Houston; lebt in Berlin-Wilmersdorf u. Pelle (Italien).

Christian Halbrock; Jg. 1963; ab 1993 Studium der Neueren/Neuesten Geschichte, Mittelalterlichen Geschichte und Europäischen Ethnologie an der HU Berlin, 2003 Promotion; seitdem wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung bei der BStU in Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten