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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Hauptmann, Elisabeth

* 20.6.1897 ✝ 20.4.1973

Geb. in Peckelsheim (Westf.); Vater Sanitätsrat; Volksschule; Lyzeum, 1912 – 18 Lehrerstudium in Droyßig (b. Zeitz); 1918 – 22 Lyzeal-Lehrerin in Linde (Westpr.), erste literarische Schreibversuche; 1922 – 33 Berlin; 1922/23 Sekr.; 1924 Beginn der Zusammenarbeit mit  Bertolt Brecht; 1925 – 27 als Lektorin für Bertolt Brecht u. Ernst Toller angest. beim Gustav Kiepenheuer Verlag; 1927 – 33 freischaff. Schriftst. u. Mitarb. Bertolt Brechts; eigene Kurzgeschichten (veröff. in Ztg. u. Ztschr.), Buchkritiken, Hörspiele, Stück »Happy End« (unter Ps. Dorothy Lane, UA 1929); 1924 – 33 Mitarbeit an zahlr. Brecht-Stücken durch Anregungen, Übersetzungen, v. a. aus dem Englischen (Übers. der »Beggar’s Opera« von John Gay als Grundlage für Bertolt Brechts »Dreigroschenoper«, 1928) u. Amerikanischen (Rudyard Kipling), Materialbereitstellung, Recherchen u. a.; Einfluß auf die Ausformung von Bertolt Brechts »epischem Theater« durch eingehende Beschäftigung mit dem ostasiatischen Theater; Red. von Bertolt Brechts »Versuche«, Hefte 1 – 8 (1930 – 33); 1929 KPD; 1931 Verb. Dt. Bühnenschriftst. u. Bühnenkomponisten; Nov. 1933 kurze Haft; Ende 1933 Emigr. zu Verwandten in die USA über Paris u. New York; 1934 – 40 St. Louis/Missouri; 1934 Aushilfstätigkeiten; Jan. 1935 – 40 (m. Unterbrechungen) Lehrerin am W.P.A. College der Univ. Missouri / St. Louis u. Lehrerin an der John Burroughs High School / St. Louis County; 1935 Mitarbeit an Bertolt Brechts Inszenierung »Die Mutter« nach Maxim Gorki in New York; 1936 – 38 Sekr. des kommunist. German-American Club/Ortsgr. St. Louis; 1937 in New York bei der Org. einer dt.-amerik. Spanienhilfe; 1937 Beiträge für die nach Prag emigrierte »Arbeiter Illustrierte Ztg.«; Sommer 1939 in St. Louis Arbeit an antifa. Radioprogramm »Labor Speaks Against Nazism«; Juni 1940 amerik. Staatsbürgerschaft; 1940 in Los Angeles/Santa Monica Mitarbeit an einer antifa. Studentengr. der University of California; 1941 – 46 in New York Lebensgemeinschaft mit dem Sozialdemokraten Horst Baerensprung; freie Red.; 1943 – 44 Executive secretary des Council for a Democratic Germany; 1946 – 48 in Los Angeles Arbeit mit Bertolt Brecht u. Peter Lorre; 1943 – 51 in zweiter Ehe mit  Paul Dessau verh.

Okt. 1948 Rückkehr nach Europa; Febr. 1949 Ankunft in Berlin; SED; 1949/50 dramaturg. Mitarb. bei der DEFA; 1950 – 54 freie Schriftst. u. Übersetzerin, Red. der »Versuche«-Hefte 9 – 15 (1949 – 56); ab 1954 Dramaturgin u. liter. Mitarb. im Berliner Ensemble, Übersetzung u. Bearbeitung zahlr. Schauspiele, u. a. gem. mit  Benno Besson; 1951 Schutzverb. Dt. Autoren; Mai 1952 Verzicht auf amerik. Staatsbürgerschaft; 1953 DSV, KB; 1957 – 60 SED-Parteisekr. im BE; 1958 – 67 Mithrsg. der »Gesammelten Werke« von Bertolt Brecht sowie zahlr. Einzelausgaben u. Sonderbände; 1961 Lessing-Preis; 1969 Korresp. Mitgl. der DAK zu Berlin; 1967 u. 1972 VVO; gest. in Berlin.

Julia ohne Romeo. Geschichten, Stücke, Aufsätze, Erinnerungen. Berlin, Weimar 1977. Horst, A.: Prima inter pares. E. H. Die Mitarb. Bertolt Brechts. Würzburg 1992; Hanssen, P.: E. H. Brechts silent collaborator. Bern, Berlin, Frankfurt (Main), New York, Paris, Wien 1995; Kebir, S.: Ich fragte nicht nach meinem Anteil. E. H. Arbeit mit Bertolt Brecht. Berlin 1997.

Sabine Wolf

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten