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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Heilmann, Friedrich Wilhelm

* 1.3.1892 ✝ 30.6.1963

Geb. in Berlin; Vater Schuhmacher, Kell-

ner, Mutter Köchin; 1898 – 06 Volksschule;

1906 – 10 Ausbildung zum Vergolder u. Modelleur, dann bis 1914 im Beruf tätig; 1907 SAJ; 1910 SPD; 1911 – 13 Jugendfunktionär in Hannover; 1914 – 16 Metallarb. in Berliner Betrieben; März 1915 verhaftet u. wegen Antikriegsprop. zu neun Mon. Gefängnis verurteilt; 1916 – 18 Soldat; 1916 Spartakusbund; 1919 KPD; Jan. 1919 Mitgründer u. bis 1921 Mitgl. des Reichsaussch., ab 1922 leitender Sekr. der FSJ bzw. der KJD; Chefred. des Verlags »Junge Garde«; Nov. 1919 Teiln. am Gründungskongreß der KJI in Berlin; 1920/21 Vertreter der KJD beim ZK der KPD; 1921 Sekr. im ZK der KPD; 1921/22 Obersekr. der BL Mitteldtl. der KPD; 1922/23 Ltr. der BL Baden, auf dem 8. Parteitag der KPD 1923 zum Ersatzmitgl. des ZA gewählt; 1923/24 Chefred. der »Arbeiter-Ztg.« in Mannheim; 1923 Anhänger der »Mittelgr.«; 1925 – 30 Chefred. des »Thür. Volksblatts« in Gotha; ab 1925 Mitgl. der KPD-BL Groß-Thür.; 1929 – Febr. 1933 Abg. des Thür. Landtags, 1930 Vors. u. Sprecher der KPD-Fraktion; 1930 – 33 Sekr. für Landes- u. Kommunalpol. der KPD-Ltg. Thür.; April – Aug. 1933 Ltr. der KPD in Norderbayern in Nürnberg; Sept. 1933 Emigr. in die UdSSR; anschl. bis 1935 Ref. für Agit.-Prop. u. Ref. für die Niederlande u. Schweiz im Mitteleurop. Sekr. des EKKI; dann bis 1937 Ltr. der Informationsabt. im EK der IRH; Kursusltr. an der KUNMS; am 24.3.1936 vom OLG München in Abwesenheit zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt; ab 1936 Sprecher in Abendsendungen des Moskauer Rundfunks; 1937/38 zur Verfügung der Vertr. der KPD beim EKKI; 1938 Hilfsred. im Verlag für fremdspr. Lit., verantw. für die Marx-Engels-Ausgabe; 1939 Aberkennung der dt. Staatsbürgerschaft, 1941 in der Sonderfahndungsliste »UdSSR« der Gestapo erf.; nach dem 22.6.1941 Prop.-Arbeit in der Glav PURKK; 1941 Evakuierung mit dem Verlag nach Engels; 1942 Rückkehr nach Moskau; 1942/43 Mitarb. der GlavPURKKA; Red. der Ztg. für Kriegsgefangene »Das freie Wort«; dann Sprachlehrer an der Leningrader Schule für Politkommandeure; 1943 – 45 Chefsprecher des Senders Freies Dtl.; Unterstützung  Erich Weinerts bei der Abfassung einer kurzen Geschichte des NKFD.

7.11.1945 Rückkehr nach Dtl.; bis Dez. 1948 Chefred. der »Thür. Volksztg.« bzw. vom »Thür. Volk«; Mitgl. des Sekr. des SED-LV Thür.; 1946 – 52 Mitgl. u. 1947 – 50 Vizepräs. des Landtags; stellv. Vors. der DSF in Thür.; 1948 – 50 Ltr. der Abt. Kultur u. Erziehung im SED-LV; 1949 – 52 Mitgl. der Prov. bzw. Länderkammer der DDR; 1950 – 53 1. Landesvors. der DSF in Thür. bzw. Vors. des DSF-Bez. Erfurt; 1951 – 53 Fernstudium an der PHS; 1952/53 Mitgl. der SED-BL u. 1952 – 54 Mitgl. des Bez.-Tags Erfurt, Vors. der Ständ. Kommission für örtl. Polizei u. Justiz; 1954 – 57 Chefred. der »Freien Welt« (Nachf. von  Harald Hauser); VVO; 1957 – 63 stellv. Chefred. der Wochenztg. des KB »Der Sonntag«; 1962 KMO; gest. in Berlin.

Dt. Kinderfibel. Berlin 1931 (mit R. Fischer); Zur Rolle des Senders »Freies Dtl.« bei der Anleitung u. Orientierung der antifa. dt. Widerstandsbew. In: Das Nationalkomitee »Freies Dtl.« u. seine militärpol. Bedeutung. 1963.

Peter Erler

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten