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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Heinrich, Reinhart

* 24.4.1946 ✝ 23.10.2006

Geb. in Dresden, aufgewachsen in Kuibischew; Vater Mathematiker, der 1946 – 54 zur wiss. Tätigkeit in der Sowjetunion zwangsverpflichtet wurde; ab 1956 Schulbesuch in Dresden, 1964 Abitur an der Kreuzschule; anschl. Studium der Physik an der TU Dresden, dort 1971 Prom. mit einer Arbeit zur theoret. Festkörperphysik bei Hans-Georg Schöpf; ab 1971 Ass. am Inst. für Physiolog. u. Biolog. Chemie der HU Berlin, Beginn der Zusammenarbeit mit den Biochemikern  Mitja S. Rapoport u.  Tom A. Rapoport; 1974 Humboldt-Preis der HU Berlin; 1977 gemeinsame Diss. B mit T. A. Rapoport »Theoret. Untersuchung zur Regulation von Stoffwechselsystemen insb. der Erythrozytenglykolyse«, Dr. sc.; 1977 / 78 Studienaufenthalt am Inst. für Biolog. Physik der AdW der UdSSR bei Evgeni Selkov; 1979 Doz. u. Ltr. der Arbeitsgr. Theoret. Biophysik; 1985 / 90 Mitgl. des wiss. Rats des ZI für Molekularbiologie der AdW; 1990 Prof. für theoret. Biophysik; gest. in Berlin.

Nach den Arbeiten zur Metabolischen Kontrolltheorie, die 1974 – 77 aus der Kooperation mit M. u. T. Rapoport hervorgegangen sind u. zu den meistzitierten Aufsätzen eines DDR-Wissenschaftlers zählen, beschäftigte sich H. mit weiteren Problemen der mathemat. Modellierung u. Analyse von Stoffwechselsystemen sowie von Membranprozessen u. -strukturen.

The Regulation of Cellular Systems. New York 1996 (mit St. Schuster); Jenseits von Babel. Berlin 1987 (autobiogr. Roman, Louis-Fürnberg-Preis 1988). Kirschner, M. W.: R. H. (1946 – 2006). Pioneer in Systems Biology. Nature 444 (7.12.2006).

Dieter Hoffmann

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten