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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Helfgen, Johann

* 9.5.1887 ✝ 19.12.1966

Geboren am 9. Mai 1887 in Dudweiler/Saar; 1903 bis 1925 Heizer und Maschinist auf den Gruben Dudweiler und Jägersfreude. Von 1907 bis 1909 Militärdienst, 1914/15 Soldat im Weltkrieg. 1917 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Helfgen gehörte von 1920 bis 1924 dem Landesrat Saar an, wurde auf dem VII. Parteitag im August 1921 als Vertreter des Bezirks Mittelrhein Ersatzmitglied des ZA. Ab 1922 Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe Dudweiler, dort 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Er trat im November 1933 der Saarländischen Sozialistischen Partei (SSP) bei. Nach der Abstimmungsniederlage mußte Helfgen um sein Leben fürchten. Vor seiner Wohnung in Dudweiler hatte die SA eine Hinrichtung inszeniert: Vier Männer der SA trugen eine Tragbahre mit einer ausgestopften männlichen Puppe und einem Mann mit Henkersbeil. Sie stießen dabei wildes Gebrüll und Drohungen gegen Helfgen aus. Am 16. Januar 1935 flüchtete er nach Frankreich, kehrte erst im Herbst 1945 ins Saargebiet zurück und war zeitweise Amtsvorsteher in Ludweiler/Warndt (heute ein Stadtteil von Völklingen). Er war später Funktionär der Bewegung für den Anschluß der Saar an Frankreich (MRS) und kam am 1. Juni 1951 wieder nach Dudweiler. Dort starb Johann Helfgen am 19. Dezember 1966.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten