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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Henrich, Rolf

* 24.2.1944

Geb. in Magdeburg; 1964 SED; nach dem Abitur Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin; im Kontext von Diskussionen um den »Prager Frühling« 1968 Vorwurf des »Revisionismus« wegen »Psychologisierung des Rechts« u. Abbruch eines Forschungsstudiums; Abschl. als Dipl.-Jur.; anschl. Wehrdienst in der NVA; danach wiss. Mitarb. an der ASR Potsdam; 1964 – 69 als IM »Streit« des MfS erf.; ab 1973 Rechtsanwalt im Bez.-Kolleg. Frankfurt (Oder); dort mehrere Jahre SED-Parteisekr.; seit der Verurteilung  Rudolf Bahros 1978 zunehmend krit. Auseinandersetzung mit dem Soz. sowj. Typs, versch. unveröff. Essays, April 1989 Veröff. des Buchs »Der vormundschaftl. Staat. Vom Versagen des real existierenden Soz.« in der Bundesrep. Dtl., in dem der Staatssoz. als Ausdruck eines selbständigen, von der »asiat. Produktionsweise« ausgehenden Entwicklungspfads der »östl. Welt« interpretiert, der vormundschaftl. Herrschaftsanspruch des Parteistaats kritisiert u. Reformvorstellungen entworfen werden; anschl. Ausschl. aus der SED u. dem Rechtsanwaltskolleg., Berufsverbot; Sept. 1989 Mitunterz. des Gründungsaufrufs des Neuen Forums (NF), ab Dez. 1989 NF-Vertreter am Zentr. Runden Tisch; 1990 SPD; Veröff. des o. g. Buchs in der DDR.

Seit 1990 Rechtsanwalt in Eisenhüttenstadt; 2000 Nationalpreis der Dt. National-Stiftung.

Gewalt u. Form in einer vulkan. Welt. Berlin 1996; Die Schlinge. Frankfurt (Main) 2001.

/ Jan Wielgohs

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten