In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Henschke, Erich
* 23.1.1907 ✝ 22.12.1988
Geb. in Danzig (Gdańsk, Polen) in einer jüd.-orthodoxen Fam.; Vater Kfm.; Volksschule u. Realgymnasium in Berlin; kfm. Lehre in Berlin; 1926 – 32 kfm. Angest. der Fa. Glaser in Berlin; 1926 ZdA; 1926 Mitgl. des KJVD u. ab 1928 der KPD; 1932/33 Handelsangest. der Fa. Favorit in Berlin; ab 1933 illeg. Arbeit in Berlin für die GRU in der KPD (»Erwin Hegel«); 1934 Emigration in die UdSSR; 1934 – 36 Schüler der Internat. Lenin-Schule (»Erich-Erwin Krautter«); Okt. 1936 im Auftrag der GRU nach Spanien (»Karl Schober«); Interbrigadist in Spanien, Thälmann-Bat., Nov. 1936 am Casa de Campo verwundet, Kommissar, an den Fronten Madrid, Aragon u. Ebro; Anfang 1939 Ltr. der dt.-spr. Abt. beim Radiosender der span. Rep. (»Karl Castro«) (Nachf. von Georg Stibi); März 1939 nach Frankreich, dort interniert in den Lagern Argelés u. Gurs; von der Gestapo zur Festnahme ausgeschrieben, Aug. 1939 mit sowj. Hilfe Ausreise nach Großbritannien; in London Mitgl. der Ltg. der KPD-Emigr.-Gruppe; nahm im Herbst 1944 im Auftrag des sowj. Nachrichtendienstes GRU Kontakt zum OSS auf, um dt. Kommunisten ( Anton Ruh, Paul Lindner, Adolf Buchholz u. a.) hinter den dt. Frontlinien als OSS-Fallschirmagenten einsetzen zu lassen (Operation »Hammer«).
Nov. 1946 Rückkehr nach Dtl.; 1946 KPD/ SED; zunächst Mitarb. der Presseabt. beim BV des FDGB, Aufträge für den N-Apparat in den Berliner Westsektoren; später Ltr. des Internat. Büros des FDGB; Juli 1949 – Apr. 1950 Ltr. der Presseabt. der DWK; 1950 – 55 stellv. Chefred. der »Berliner Ztg.« (Nachf. von Günter Kertzscher); 1954 Stadtverordn. von Berlin; zeitw. Korrespondent für die »Berliner Ztg.« bzw. für ADN in Peking; 1955 – 57 Chefred. der »Berliner Ztg.«; März 1958 Mitarb. bei ADN; Juni 1958 – Juli 1961 Korrespondent für die »Berliner Ztg.« u. ADN in Peking; 1962 – 77 Mitarb. des DDR-Fernsehens; 1977 VVO; 1982 Ehrenspange zum VVO; 1986 KMO; gest. in Berlin.
Bungert, H.: The OSS and its cooperation with the Free Germany Committees, 1944 – 45. In: Intelligence and National Security (1997) 3; Gould, J. S.: Strange Bedfellows. The OSS and the London »Free Germans«. In: Studies in Intelligence (2002) 2; Werner, R.: Sonjas Rapport. Erste vollst. Ausgabe. Berlin 2006.
Bernd-Rainer Barth
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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