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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Herrmann, Lilli (Luise)

* 13.2.1904 ✝ 17.1.1971

Geboren am 13. Februar 1904 in Wiebelskirchen/Saar als Luise Karoline Ries, die Mutter starb bei der Geburt. Hausgehilfin, Verkäuferin in einem Warenhaus. 1923 Heirat mit dem Schlosser Wilhelm Herrmann. Lilli Herrmann, die 1927 Mitglied der Naturfreundjugend geworden war, schloß sich 1929 dem »Bund werktätiger Frauen« an und trat 1931 in die KPD ein. Seit 1932 war sie als einzige Frau Abgeordnete des Landesrats Saar, dem damaligen Saarparlament. Nach der Abstimmungsniederlage flüchtete sie im Januar 1935 nach Paris, reiste von dort nach Moskau und war bis Herbst 1937 Kursantin an der Internationalen Leninschule. Anschließend ging sie mit ihrem Mann nach Frankreich, wurde im September 1939 interniert und war 16 Monate lang mit kurzer Unterbrechung im Lager Gurs. Ende Juli 1941 kam Lilli Hermann mit ihrer Tochter nach Deutschland und arbeitete zunächst im Eisenwerk Neunkirchen. Am 20. September 1941 verhaftet und im Mai 1942 zu vier Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt, saß bis Mai 1945 im Frauenzuchthaus Aichach in Oberbayern, aus dem sie amerikanische Truppen befreiten. Politisch trat sie nicht mehr hervor, Lilli Hermann starb am 17. Januar 1971.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten