In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Hertz, Gustav
* 22.7.1887 ✝ 30.10.1975
Geb. in Hamburg; Vater Rechtsanwalt; 1906 Abitur; Studium der Mathematik u. Physik in Göttingen, München u. Berlin, 1911 Prom.; danach Assistent an der Univ. Berlin; gem. Arbeiten mit James Franck führten 1913 zu den Elektronenstoßexperimenten, die sich später als experiment. Beweis für die Bohrsche Atomtheorie u. die Quantentheorie erwiesen (für diesen Franck-Hertz-Versuch Physik-Nobelpreis 1925); 1920 Philips-Laboratorien, dort 1922 Trennung von Gasgemischen durch Diffusion; 1926 ord. Prof. für Physik an der Univ. Halle; 1927 Dir. des Physikal. Inst. der TH Berlin; 1932 Trennkaskade für gasförmige Isotopengemische; 1935 Rücktritt vom Ordinariat aus pol. Gründen u. Übernahme d. Ltg. des Siemens-Forschungslaboratoriums in Berlin.
1945 – 54 im Rahmen des sowj. Atombombenprojekts Ltr. eines Forschungsinst. bei Suchumi, Entw. des Gasdiffusionsverfahrens für die Uran-Isotopentrennung; 1951 Stalin-Preis der UdSSR; 1954 – 61 ord. Prof. u. Dir. des Physikal. Inst. der KMU Leipzig, Einsatz bes. für den Aufbau von Kernphysik u. -technik in der DDR; 1954 Ord. Mitgl. der DAW, 1963 – 68 Sekretar der Kl. Mathematik, Physik u. Technik (Nachf. von Robert Rompe); 1955 NP; Mitgl. des Forschungsrats u. des Rats für die friedl. Anwendung der Atomenergie beim Min.-Rat; Vors. bzw. Ehrenvors. der Physikal. Ges.; Mitgl. vieler Akad., so in Halle, Göttingen, Leipzig, Moskau; Dr. h. c. mult.; gest. in Berlin.
Sek.-Lit.: Wiss. Ztschr. der KMU Leipzig. Mathemat.-Naturwiss. (1987) Reihe 6 (Themat. Heft zum 100. Geb., mit Biogr./Bibl.); Kuczera, J.: G. H. Leipzig 1985.
Die Elektronenstoßversuche. München 1967 (mit J. Franck, Hrsg. A. Hermann); Grundlagen u. Arbeitsmethoden der Kernphysik. Berlin 1957 (Hrsg.).
Horst Kant
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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