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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Hertzsch, Erich

* 31.3.1902 ✝ 28.10.1995

Geb. in Unterbodnitz (b. Kahla, Thür.); 1921 Abitur am Gymnasium in Rudolstadt; anschl. Studium der Theol. u. Jura an den Univ. Tübingen u. Jena, 1924 Erstes theolog. Examen; 1924/25 Werkstudium im Ruhrgeb., erste Kontakte zur soz. Arbeiterbew.; 1925 Vikar in Leutenberg (Thür.); 1926 – 29 Pfarrer in Hartroda; anschl. bis 1932 Pfarrer in Bucha; 1931 SPD; Beitritt zum Bund religiöser Sozialisten; 1932 Prom. mit einer Arbeit über den radikalen Reformator Karstadt alias Andreas Bodenstein; 1932 – 45 als Nachf. des ihm persönl. u. theolog. nahestehenden  Emil Fuchs Pfarrer in der Arbeitergemeinde Eisenach-West; Einsatz zur Rettung von Juden, u. a. des späteren Priesters der anglikan. Kirche in Coventry, Paul Östreicher.

1945 SPD; ab 1946 Mitgl. der SED-Fraktion des Thür. Landtags; 1950 Austritt aus der SED wegen der weltanschaul. Intoleranz der Partei; 1945 – 47 Oberkirchenrat in der Thür. Kirchenltg. unter  Moritz Mitzenheim, u. a. zuständig für die Entnazifizierung der vom NS stark abhängig gewesenen Landeskirche; 1946 Mitbegr. u. Mitgl. des Beratenden Aussch. der CFK in Prag; 1947 Berufung zum Prof. u. ab März 1948 Prof. mit Lehrstuhl für prakt. Theol. an der FSU Jena; Dir. der prakt.-theolog. Abt. des Inst. für Theol.; 1. Vors. des Wiss. Beirats für die Theolog. Fak. beim Staatssekr. für HFS-Wesen; zeitw. Mitgl. des Präs. des Friedensrats der DDR; 1962 VVO; in den 60er Jahren allmähl. Rückzug aus pol. Ämtern; 1969 em.

Forschungen u. zahlr. Aufsätze insbes. zur Liturgiewiss., Homiletik, Seelsorge sowie zur Stellung der Kirche in der Kultur u. zur pol. Verantw. der Kirche, Einführung psycholog. Methoden in der Seelsorge.

Die Wirklichkeit der Kirche. Kompendium der praktischen Theol. Bd. 1. Berlin 1962.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten