In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Herwegen, Leo
* 25.2.1886 ✝ 9.5.1972
Geb. in Köln; dort Volksschule u. Realgymnasium; Studium der Montanwiss. in Clausthal u. Aachen, 1909 Dipl.-Berging.; Assistent an der TH Aachen, Prom. zum Dr.-Ing.; ab 1913 Betriebsltr. von Bergwerken, u. a. in den Riebeckschen Montanwerken Halle; 1919 Zentrums-Partei; seitdem Vors. des Provinzialvorst. Sachsen; nach 1933 pol. verfolgt; bis 1944 Abt.-Ltr. der Bergwerke der IG Farben; 1944 verhaftet.
Juli 1945 Mitbegr. der CDU in Sachsen-Anh., bis Mai 1948 1. Vors. des Landesvorst.; Sept. 1945 – Dez. 1946 Präsidialdir. in der Provinzialverw. Sachsen, Ltr. des Amts für Brennstoffindustrie u. Energiewirtschaft; 1945 – 49 Mitgl. des CDU-Hauptvorst. in der SBZ, Dez. 1945 – Sept. 1947 ihr 4. Vors., Sept. – Dez. 1947 Mitgl. ihres geschäftsf. Vorst., Nov./Dez. 1947 des Pol. Aussch.; Mitgl. der Arbeitsgemeinschaft CDU/CSU; Mai 1948 – Nov. 1949 stellv. Vors. der CDU Sachsen-Anh.; Okt. 1946 – Nov. 1949 Abg. des Landtags Sachsen-Anh.; Dez. 1946 – Nov. 1949 Landesmin. für Arbeit u. Sozialpol.; 1948/49 Mitgl. des Dt. Volksrats; 1949 Abg. der Prov. Volkskammer; Okt. 1949 verhaftet; Nov. 1949 aller Ämter enthoben wegen angebl. Verwicklung in den Fall »Verschiebung von Vermögenswerten« der 1946 enteigneten Dt. Continental-Gas-Ges., April 1950 im Dessauer Schauprozeß mit Willi Brundert zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt; Febr. – März 1956 Verlegung in die zentrale U-Haftanstalt in Berlin-Hohenschönhausen; Sept. 1956 Entlassung aus der Haft; 1958 Flucht in die Bundesrep. Dtl.
Zusammenfassende Darstellung der Kokereitechnik. Gelsenkirchen 1911; Das Tiefbohrwesen. Berlin 1912; Gewinnungsmaschinen. Berlin 1912; Der Streckenausbau im Braunkohlenbergbau. Halle 1918. Prozeß H. u. Brundert u. Komplicen. Berlin 1950; Eik, J., Mittmann, W.: Der Dessauer Prozeß. DDR 1950: Ein Stück Justizgeschichte im Originalton. Radio-Feature 1997.
Wer war wer in der DDR? Ein Lexikon ostdeutscher Biographien
Herausgegeben von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix. 5. Auflage, März 2010. Berlin: Ch. Links Verlag 2010.
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Redaktionsschluss: Oktober 2009. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet.
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