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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Heussi, Karl

* 16.6.1877 ✝ 25.1.1961

Geb. u. aufgew. in Leipzig; Vater Kfm.; ab 1897 Studium der Theol. an den Univ. Leipzig, Berlin u. Marburg, u. a. bei Albert Hauck, Heinrich Böhmer, Adolf von Harnack, Adolf Jülicher u. Wilhelm Herrmann; 1903 Prom. bei Karl Lamprecht mit einer Arbeit über die Kirchengeschichtsschreibung Johann Lorenz Mosheims; 1904 – 24 Lehrer für Geschichte u. Religion am König-Albert-Gymnasium in Leipzig; ab 1924 ord. Prof. für Kirchengeschichte an der Univ. Jena; widersetzte sich als Rektor der Univ. 1930 dem Vordringen der Nationalsoz. in Thür.

1945 nach Wiedereröffnung der Univ. amt. Dekan der Theolog. Fak.; 1953 em.; K. H. gilt als Nestor der dt. Kirchengeschichtsschreibung; bereits als Gymnasiallehrer verfaßte er mit seinem »Kompendium der Kirchengeschichte« (Tübingen 1907/08, zul. 1913) ein Lehrbuch, das mehr als zehn akt. Aufl. erfuhr u. bis heute als Standardwerk gilt; schulbildend wirkte v. a. seine Behandlung der Kirchengeschichte in ihren Bezügen zur gesellsch. Gesamtentwicklung einschließl. der Kultur- u. Sozialgeschichte; zu eigenen Forschungen hat K. H. insbes. Hanna Jursch,  Erich Hertzsch, Herbert von Hintzenstern u. Eberhard H. Pältz angeregt; Schwerpunkte seiner Forschungen waren Patristik, Geschichte des Mönchtums, Historiographie u. Geschichtstheorie.

J. L. Mosheim. Biogr. Tübingen 1906; Die Krisis des Historismus. Tübingen 1932; Der Ursprung des Mönchtums. Aalen 1936; Geschichte der Theolog. Fak. zu Jena. Weimar 1954. Pältz, E.: Geschichte als Selbstorientierung in der Zeit. Zum Vermächtnis K. H. In: Mosaiksteine. 22 Beiträge zur thür. Kirchengeschichte. Berlin 1981; Bibl. In: Theolog. Lit.-Ztg. (1952) 77 u. (1961) 86.

Ehrhart Neubert

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten