x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Heydemann, Max

* 3.2.1884 ✝ 27.10.1956

Geboren am 3. Februar 1884 in Güstrow; besuchte das Gymnasium in Güstrow, Rostock und Waren. Nach dem Abitur studierte er Volkswirtschaft und Geschichte in Freiburg, München und Jena. Im Januar 1907 Mitglied der SPD, von 1910 an journalistisch für die SPD tätig und einige Jahre als Korrespondent im Ausland (Paris, Wien). Bei Kriegsausbruch kam er nach Deutschland zurück und war von 1915 bis 1918 Soldat. Im November 1918 Mitglied des Soldatenrates sowie anschließend im Vollzugsrat des 1. Artillerie-Regiments in Königsberg. Heydemann trat zur USPD über, war Delegierter des USPD-Parteitags im März 1919 und von 1919 an auch Stadtverordneter in Königsberg. Als Provinziallandtagsabgeordneter in Ostpreußen war er dort einer der Wortführer der USPD. Er war religiös (in einer Versammlung 1919 hatte er Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Kurt Eisner mit Christus verglichen – sie alle seien verkannte Märtyrer gewesen), kam aber 1920 mit dem linken Flügel der USPD zur KPD. Auf dem Vereinigungsparteitag im Dezember 1920 in den ZA der VKPD gewählt, zog er 1921 bei der Nachwahl für die KPD in den Reichstag ein. Während der KAG-Krise unterschrieb er im Dezember 1921 den Protest gegen die Zentrale, blieb aber in der KPD. Auch im Mai 1924 erneut in den Reichstag gewählt, im Dezember 1924 in den Preußischen Landtag. Ende 1924 wurde er verhaftet, jedoch im Januar 1925 wieder freigelassen. Im April 1925 schied Heydemann aus der KPD aus, weil die Partei alle Abgeordneten aufgefordert hatte, aus der Kirche auszutreten. Er ging zur SPD und vertrat diese Partei bis 1928 im Landtag und wurde dann 1932 wieder SPD-Abgeordneter im Preußischen Landtag. Nach 1933 in verschiedenen KZs inhaftiert. Im Frühjahr 1945 aus dem Gestapogefängnis in Karlsbad befreit, ging er nach Bayern, wo er sich wieder der SPD anschloß. Max Heydemann starb am 27. Oktober 1956 in Alt-Ötting.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten