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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hoefer, Hermann Martin

* 21.8.1868 ✝ 23.4.1945

(* 1868 – † 1945)

Geboren am 21. August 1868 in Hamburg. Sein Vater, ein katholischer Schuhmacher, war vom Rheinland nach Hamburg ausgewandert. Er trennte sich von der Kirche; seine Schusterstube schmückten Bilder von Marx und Engels. In dieser Atmosphäre wuchs Hermann Martin Hoefer auf und besuchte von 1884 bis 1887 die Präparandenschule. Von 1887 bis 1890 am Lehrerseminar, seit 1890 Volksschullehrer in Hamburg. Hoefer trat 1892 der SPD bei, als aktiver Sozialist mehrfach gemaßregelt, war er in der Armen- und Wohlfahrtspflege in Hamburg tätig. Er ging wegen ihrer Burgfriedenspolitk 1917 von der SPD zur USPD, 1920 zur KPD und übernahm verschiedene Funktionen. Von 1928 bis 1930 war er Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und der KPD-BL. 1933 wurde ihm die Lehrerpension gestrichen, seine Tochter wurde fristlos aus dem Schuldienst, sein Sohn aus dem Jugendamt entlassen. Von 1933 bis 1935 war Hoefer mehrmals im KZ. Durch Zimmervermietung und einen kleinen Kaffeehandel schlug sich die Familie mühsam durchs Leben. 1944 wurde er im Krankenhaus, wo er gegen Magengeschwüre behandelt wurde, verhaftet. In einem Prozeß gegen Hermann Hoefer und seine Tochter Grete erhielten beide längere Haftstrafen. Hoefer wurde am 23. April 1945 schwerkrank aus dem Zuchthaus Coswig und seine Tochter aus dem KZ Gribow befreit. Völlig geschwächt mußte er in einem Rollstuhl von seiner Tochter nach Hamburg befördert werden. Von mehreren Aufenthalten in verschiedenen Krankenhäusern unterbrochen, erreichten sie am 23. November 1945 Hamburg. Dort starb Hermann Hoefer in einem Krankenhaus am 13.Dezember 1945 an den Folgen der Haft.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten