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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Hofé, Günter

* 17.3.1914 ✝ 27.12.1988

Geb. in Berlin; Vater Kunstschlosser; Oberrealschule, Abitur; 1934 – 39 Mitarb. der Dt. Bank, Lehrzeit; Bankkfm., Direktionsassistent; Studien an der Bank-HS Berlin, außerdem in England u. Frankreich; 1936 – 38 u. 1939 – 45 Wehrmacht, zul. Major; 1945 brit. Gefangenschaft.

1945 Transportarb.; 1946 – 48 Mitarb. im Volksbildungsamt Berlin-Köpenick; Doz. u. Ltr. der VHS; 1948/49 Lektor im Kulturellen Beirat für das Verlagswesen; 1948 NDPD; 1949 Cheflektor, ab 1950 Ltr. des Verlags der Nation (Verlag der NDPD mit breitem themat. Spektrum: aktuell-pol. Lit., Biogr., Belletristik); 1951 – 54 Fernstudium an der DVA u. der DASR Potsdam, Dipl.-Jur.; 1952 – 82 stellv. Vorsteher des Börsenvereins der Dt. Buchhändler zu Leipzig; 1953 PEN; 1955 DSV; 1956 Mitgl. des Präsidiums des Büros für Urheberrechte; ab 1956 vom MfS als offizielle Verbindung zum MfS-HA V/6, ab 1958 als inoff. Verbindung zur HV A erf.; Okt. 1963 auf der Frankfurter Buchmesse unter dem Verdacht verhaftet, seit 15 Jahren für den sowj. Nachrichtendienst KGB u. das MfS gearbeitet zu haben, nach einem Jahr U-Haft Entlassung in die DDR; 1979 VVO; zeitw. Mitgl. der Stadtverordnetenvers. Berlin; 1982 Ruhestand; Autor erfolgr. Kriegsromane; 1984 NP; gest. in Königs Wusterhausen.

Roter Schnee. Berlin 1962; Merci Kamerad. Berlin 1970; Schlußakkord. Berlin 1974. Posser, D.: Anwalt im Kalten Krieg. Ein Stück dt. Geschichte in polit. Prozessen 1951 – 1968. München 1991; Walther, J.: Sicherungsbereich Literatur. Berlin 1996; Dunkel, M.: Verlegerpersönlichkeit u. Zensur. G. H. u. der Verlag der Nation. In: Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte (2003) 12.

Carsten Wurm / Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten