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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hoffmann, Erich

* 13.2.1906 ✝ 14.2.1959

Geboren am 13. Februar 1906 in Zerbst, Sohn einer Arbeiterfamilie; Lehre und Arbeit als Kernmacher in Kiel, ab 1927 in Hamburg. 1922 Mitglied der kommunistischen Jugend, 1927/28 UB-Leiter des KJVD in Hamburg, dann Gausekretär (»Gauführer«) der Roten Jungfront im RFB, zunächst ehrenamtlich, dann als Parteiangestellter. 1929 bis 1932 Volontär bzw. Redakteur an der »Hamburger Volkszeitung«, 1930 »Sitzredakteur« der HVZ, Verurteilung durch das Reichsgericht zu Festungshaft, die er von Januar bis November 1931 auf der Festung Gollnow verbüßte. Von 1931 bis 1933 gehörte Erich Hoffmann der Hamburger Bürgerschaft an. Er wurde 1933 in Lübeck verhaftet und im KZ Fuhlsbüttel schwer mißhandelt. Nach der Freilassung im Juni 1933 zunächst Leiter des illegalen RFB in Hamburg, flüchtete dann nach Dänemark. Dort als Instrukteur der Roten Hilfe im März 1934 ausgewiesen, ging er ins Saargebiet, Ende Februar 1935 nach Paris, im Mai 1937 nach Spanien und kämpfte als Angehöriger der Internationalen Brigaden (Panzerfahrer). Im Juli 1937 bei der Brunete-Offensive schwere Kopfverwundung, danach Politkommissar im Service Sanitär. Ab Mai 1939 Internierung in französischen Lagern, im Sommer 1942 mit der Gruppe jüdischer Kommunisten (u. a. Kurt Goldstein und Hermann Axen) nach Auschwitz deportiert. Bis Anfang 1945 Haft im KZ Auschwitz, von Januar bis April 1945 im KZ Buchenwald. Im Mai 1945 Rückkehr nach Hamburg, Hoffmann wurde dort einer der führenden KPD-Funktionäre. Zunächst Agitpropleiter, im Mai 1946 Chefredakteur der »Hamburger Volkszeitung«, im Februar 1950 Orgleiter der KPD-Landesleitung Hamburg. Von 1951 bis 1953 gehörte er der Hamburger Bürgerschaft an, Vorsitzender der KPD-Fraktion. Nach dem KPD-Verbot 1956 freier Journalist. Wegen einer schweren Erkrankung übersiedelte er 1958 in die DDR. Erich Hoffmann starb am 14.Februar 1959.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten