In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.
Hoffmann, Gotthard
* 26.4.1905 ✝ 2.8.1941
Geboren am 26. April 1905 in Warnsdorf/Böhmen; Arbeiter. Seit 1920 in der KJD, Orgleiter im Bezirk Schlesien, 1922/23 Mitglied des Erwerbslosenausschusses Breslau. Im Herbst 1923 verhaftet. Seit 1925 in der KPD, zog er 1928 nach Berlin, war dort später Polleiter im UB Prenzlauer Berg bzw. Nordost. Im März 1933 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewählt, sein Mandat konnte er jedoch nicht mehr wahrnehmen. Bereits in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, blieb Hoffmann bis zum 9. März 1933 in »Schutzhaft«. Bis zu seiner erneuten Festnahme am 30. Januar 1934 organisierte er als Polleiter für Neukölln bzw. Kreuzberg unter dem Decknamen Walter die illegale Arbeit gegen das NS-Regime. Im Juni 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Luckau verbüßte, wurde er schon nach wenigen Wochen in Freiheit, am 24. März 1937, erneut festgenommen und in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Gotthard Hoffmann kam dort am 2. August 1941 durch einen Unfall beim Entschärfen von Munition ums Leben.
Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945
Herausgegeben von Hermann Weber und Andreas Herbst. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage, Juni 2008. Berlin: Karl Dietz Verlag 2008.
© Die Urheberrechte am Lexikon und aller seiner Teile liegen beim Karl Dietz Verlag. Die Weiterverwendung von Biographien oder Abschnitten daraus bedürfen der Zustimmung des Verlages.
Redaktionsschluss: Mai 2008. Eine kontinuierliche Aktualisierung der Biographien kann von den Herausgebern nicht gewährleistet werden. Soweit bekannt, werden Sterbedaten in regelmäßigen Abständen nachgetragen. Änderungs- und Korrekturwünsche werden von den Herausgebern des Handbuches geprüft und ggfl. eingearbeitet (Mail an herbst@gdw-berlin.de).
Karl Dietz Verlag Berlin, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, Tel. 030 - 29 78 45 34