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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hofmann, Theodor Lothar

* 16.2.1903 ✝ 2.4.1989

(* 1903 – † 1989)

Geboren am 16. Februar 1903 in Leipzig, Sohn eines Oberlehrers. Nach dem Gymnasium Banklehre, ab 1925 Angestellter, kam 1929 zur sowjetischen Handelsvertretung in Hamburg. 1929 Mitglied der KPD, Lehrer an der MASCH und bereits 1930 im AM-Apparat der KPD tätig. 1931/32 wegen versuchten Verrats von militärischen Geheimnissen inhaftiert und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, im Dezember 1932 amnestiert. Er floh 1933 nach Dänemark, dort in der Grenzarbeit eingesetzt, dann Instrukteur im Saargebiet. Von November 1934 bis August 1935 war Hofmann Kursant an der M-Schule in Moskau, dort anschließend Betriebsarbeiter. Er ging 1938 als Soldat der Internationalen Brigaden nach Spanien. Im Mai 1939 schickte ihn das ZK wieder nach Kopenhagen, er wurde zunächst Instrukteur, dann ab November 1939 »zweiter Mann« der Emigrationsleitung hinter Heinrich Wiatrek in der AL Nord. Im Mai 1941 verhaftet, verurteilte ihn der VGH am 5.Januar 1943 zum Tode. Als sogenannte Auskunftsperson beantragte die Hamburger Gestapo mehrmals den Aufschub der Vollstreckung des Todesurteils. Trotz einer am 13.Februar 1945 ausgesprochenen Vollstreckungsanordnung überlebte Hofmann und meldete sich nach der Befreiung bei der KPD Hamburg, die ihn als »Verräter« zurückwies. Er übersiedelte später nach Dänemark und war dort Mitarbeiter in einem Reisebüro. Theodor Hofmann starb am 2.April 1989 in Kopenhagen.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten