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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Holzfäller, Karl

* 5.2.1884 ✝ 29.1.1945

Geboren am 5. Februar 1884 in Köslin; Steinmetz, Soldat im Ersten Weltkrieg. Gegen Ende des Krieges fand er Anschluß an den Spartakusbund, gehörte einem Arbeiter- und Soldatenrat an und war seit Anfang 1919 in der KPD. Von 1921 bis 1929 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung, 1931 zog er nach Woltersdorf bei Berlin, arbeitete dort in seinem Beruf und bildete Lehrlinge aus. Mit einem ehemaligen Steinmetz, der als Soldat in der Sowjetunion war, führte er einen Briefwechsel über dortige Zustände und die Schwierigkeiten der deutschen Soldaten. Einer seiner Söhne war bereits in der Sowjetunion gefallen. Als ein Freund dieses Sohnes ihn 1943 besuchte, begrüßte er diesen: »Schämst du dich nicht, hier in Uniform hinzukommen, wo wir doch unseren Sohn verloren haben?« Er beklagte auch, der Sohn sei gefallen, weil »ein Wahnsinniger sich gegen das wehrt, was kommt«. Um den jungen Mann zu überzeugen, schaltete er den Radiosender Moskau ein und lud weitere Bekannte dazu. Daraufhin wurde Holzfäller denunziert, am 11. November 1943 festgenommen und am 5. Januar 1945 vom VGH in Potsdam wegen »Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat« zum Tode verurteilt. Karl Holzfäller wurde am 29. Januar 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden durch das Fallbeil ermordet.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten