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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Hoppe, Wilhelm

* 3.6.1882 ✝ 4.4.1962

Geboren am 3. Juni 1882 in Gallowitz/Krs. Breslau; kam 1896 nach Berlin und lernte Betonfacharbeiter. Ab 1901 in der SPD, von 1914 bis 1918 Soldat im Ersten Weltkrieg, trat zur USPD über und wurde im November 1918 Vorsitzender des Soldatenrates seines Regiments. Anfang 1922 rückte er in die Bezirksversammlung Berlin-Mitte nach. 1923 hauptamtlicher Angestellter im »Baugewerksbund«, wegen kommunistischer Betätigung verlor Hoppe diese Stelle und wurde aus dem »Baugewerksbund« ausgeschlossen. Mit Otto Bachmann stand er als 2. Vorsitzender an der Spitze des »Verbandes der ausgeschlossenen Bauarbeiter Deutschlands« und überführte diese später in die RGO. Zeitweise Polleiter des KPD-UB Berlin-Lichtenberg, von 1924 bis 1932 war Hoppe technischer Angestellter im ZK der KPD. Von 1929 bis 1932 Stadtverordneter von Groß-Berlin. Nach siebenmonatigem Aufenthalt in der Sowjetunion Mitarbeiter im Berliner AM-Apparat. Am 28. Februar 1933 verhaftet, Ende September d. J. aus dem KZ Sonnenburg entlassen. Bei Kriegsbeginn im September 1939 erneut festgenommen, kam er drei Monate ins KZ Sachsenhausen. Nach seiner Freilassung nahm er Arbeit beim Bau des Flughafens von Bia?ystok an, wurde 1943 als Bauarbeiter zur »Organisation Todt« dienstverpflichtet.

1945 zunächst in Berlin-Mahlsdorf bei der Verwaltung der Lebensmittelversorgung angestellt und wieder Mitglied der KPD, 1946 der SED. Ende 1945 schied er aus der Verwaltung aus und ging als Polier in einen Baubetrieb, wo er zum Obmann des Betriebsrates gewählt wurde. Wilhelm Hoppe starb am 4. April 1962 in Ost-Berlin.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten