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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Jacobus, Hans

* 6.8.1923 ✝ 13.3.2003

Geb. in Berlin in einer jüd. Fam.; Vater Angest., Mutter Vertreterin; Ende 1938 Emigr. mit einem jüd. Kindertransport nach Großbritannien; Lehre als Schlosser; 1940/41 Internierung in Australien; 1941 Eintritt in die in London gegr. FDJ; 1941 – 45 Arbeit als Schlosser; 1945 KPD; 1945 – 47 Lehrer für aus KZ entlassene Kinder in London.

1947 Rückkehr nach Dtl.; SED; zunächst bis 1948 Mitgl. des FDJ-Landessekr. Brandenb. in Potsdam; 1948/49 Red. der Ztg. »Junge Welt«; 1949 – 53 Chefred. des »Sportechos«; 1953 7 Mon. U-Haft im Kontext der Repressionen u. der Vorber. eines antizionist. Schauprozesses gegen (jüd.) Westemigranten; 1954 nach Rückkehr seiner ersten Frau in ihre österr. Heimat Ablösung als Chefred. u. »Bewährung« als Kontrolleur im VEB Secura Berlin; 1954/ 55 Abt.-Ltr. für Kultur im Rat des Stadtbez. Berlin-Mitte; 1955 – 76 zunächst stellv., dann Red.-Ltr. u. pol. Kommentator des Berliner Rundfunks; Ltr. der Sendung »Das Professorenkolleg.« des Berliner Rundfunks u. des DFF; ab 1965 Mitgl. des Friedensrats; ab 1969 Mitgl. des NR der NF; 1976 – 85 Chefred. des »Sonntags« (Nachf. von  Bernt von Kügelgen), Ausscheiden aus der Chefred. auf eigenen Wunsch; 1987 Rentner.

1990 PDS; gest. in Berlin.

Die Urkunde. Halle 1988; Hinter meinen Augenlidern. Berlin 1995 (gem. mit W. Sitte); Sohn, Mutter, Staub. Berlin 1998; Befindlichkeiten. Interviews. Dresden 1998; Skizzen der Gezeiten. Erlebtes u. Erträumtes. Schkeuditz 1998; Die Spuren der Familie. Berlin 2001; Beim Betreten des Hauses. Erinnerungen an Momente u. Jahrzehnte. Berlin 2002.

Carsten Wurm

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten