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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Jaldati, Lin

* 13.12.1912 ✝ 31.8.1988

Geb. in Amsterdam; Vater Obst- u. Gemüsehändler; Grundschule; 1926 – 32 Arbeiterin in einem Textilbetrieb; daneben Tanzstudium; 1932/33 Tänzerin im Niederländ. Ballett, 1934 – 38 in der Revue von Bob Peters u. der Bouwmeesterrevue; 1936 KP der Niederl.; seit 1938 Zusammenarbeit mit dem aus Dtl. emigrierten Pianisten u. Musikwiss.  Eberhard Rebling; 1939/40 eigene Programme mit Solotänzen u. jidd. Liedern; daneben Tanzstudium bei Olga Preobrashenskaja in Paris u. Gesangsunterricht bei Erhard E. Wechselmann in Den Haag, jüd. Theaterarbeit in Amsterdam; 1940 – 44 Teiln. am antifa. Widerstandskampf in den Niederlanden u. illeg. Hauskonzerte mit jidd. Liedern; 1944 Verhaftung, KZ Westerbork, Auschwitz, 1945 Befreiung in Bergen-Belsen.

1945 – 51 Konzerte mit jüd. Programmen in den Niederl., Gastspiele in skandinav. Ländern, Zürich, Warschau, Łódź, Prag u. Berlin; zahlr. Rundfunkaufn. mit jidd. Liedern; daneben weiter Gesangsstudium bei Paula Lindberg in Amsterdam; 1949 Teiln. am 1. Weltfriedenskongreß in Paris; 1952 Übersiedl. in die DDR; bis 1988 Verbreitung des jidd. Lieds in der DDR; Erweiterung des Repertoires mit Liedern von  Hanns Eisler,  Louis Fürnberg,  Paul Dessau sowie Volks-, Partisanen- u. Friedensliedern vieler Völker; Gastspiele in beinahe allen Ländern Europas, in Indien sowie Ost- u. Südostasien; zahlr. Hörfunk- u. Fernsehprod. sowie Schallplattenaufnahmen; nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 in Israel nur noch sehr vereinzelt Konzerte in der DDR; 1975 Comeback; seit 1979 Zusammenarbeit mit Tochter Jalda Rebling als Schauspielerin u. seit 1982 mit Tochter Kathinka Rebling als Geigerin; als Familienensemble Konzertreisen mit jidd. Liedern in mehrere Länder Westeuropas, nach Israel u. in die USA; in den 60er Jahren Mitw. als Beraterin in der Singebew.; aktives Mitgl. der Lagergem. Auschwitz, des Friedensrats u. des Komitees für Menschenrechte der DDR.

Nach dem Tod zahlr. CD-Veröff. mit jidd. Liedern in Dtl. u. der Schweiz, z.T. Aufnahmen mit Eberhard Rebling u. dem Familienensemble.

Es brennt, Brüder, es brennt. Jidd. Lieder. Berlin 1966, erw. Neuausgabe 1985 (mit Eberhard Rebling); Sag nie, du gehst den letzten Weg. Berlin 1986; erw. Neuausgabe Marburg 1995 (Autobiogr., mit Eberhard Rebling).  Heimlich, D.: L. J. Berlin 1964.

Christoph Links

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten