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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Jendrosch, Friedrich

* 22.5.1890 ✝ 24.7.1944

Geboren am 22. Mai 1890 in Lomnitz/Krs. Rosenberg/Oberschlesien. Besuchte die Fortbildungsschule in Rosenberg und begann nach einer abgebrochenen Bäckerlehre 1908 eine Lehre als Schlosser und arbeitete anschließend bei der Eisenbahn in Hindenburg. Vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD, 1919 Übertritt zur KPD. 1920 Stadtverordneter in Hindenburg/ Oberschlesien und Abgeordneter des Provinziallandtages Schlesien. Im Mai 1924 im Wahlkreis Oppeln in den Reichstag gewählt, aus dem er aber Ende Juni 1924 wegen Neuwahl in seinem Wahlkreis ausschied. Im Dezember 1924 zog Jendrosch für den Wahlkreis Oppeln in den Preußischen Landtag ein, dem er bis 1932 angehörte. Von 1925 bis 1929 Polleiter des KPD-Bezirks Oberschlesien, anschließend übte er nur kleine Funktionen aus. 1932 nicht mehr als Landtagskandidat aufgestellt, er übersiedelte nach Berlin. Nach 1933 arbeitete er als Markthändler und betätigte sich für die illegale KPD. Im Zuge der Gestapo-Aktion »Gewitter« nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 24. Juli 1944 verhaftet und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Seiner Frau Hedwig Jendrosch, geborene Kroll (* 6. 10. 1894 – † 12. 7. 1991), wurde Ende 1944 mitgeteilt, ihr Mann sei am 28. November 1944 an einer eitrigen Hirnhautentzündung verstorben, er wurde vermutlich ermordet. Frank Wollin veröffentlichte 2005 eine biographische Skizze über Friedrich Jendrosch.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten