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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Jung, Friedrich

* 21.4.1915 ✝ 5.8.1997

Geb. in Friedrichshafen (Bodensee); Vater Studienrat; Schulbesuch in Ellwangen u. Stuttgart; 1934 – 39 Med.-Studium in Tübingen, Königsberg u. Berlin, hier 1939 Approbation; wiss. Assistent am Pharmakolog. Inst.; 1940 Prom.; 1940/41 Kriegsdienst als Unterarzt in einer Sanitätseinheit; 1941/42 Unterarzt in einer Forschungsgr. an der Militärärztl. Akad. Berlin; 1942 – 44 Sanitätsoffz. (Truppenarzt); 1944 Habil. u. Doz. an der Univ. Berlin; 1945 beratender Pharmakologe in der Heeresgr. West; Parlamentär bei Übergabe eines Depots chem. Kampfstoffe.

1945 Doz.; 1946 – 49 Ltr. des Pharmakolog. Inst. der Univ. Würzburg; 1949 – 72 Prof. für Pharmakol. u. Toxikol. sowie Dir. des Pharmakolog. Inst. der HU Berlin; seit 1956 zugl. Dir. des Arbeitsber. (1961 Inst.) für Pharmakol. der Inst. für Med. u. Biol. der DAW in Berlin-Buch; 1961 Korr., 1964 Ord. Mitgl. der DAW; Mitgl. der Leopoldina; 1964 SED; 1972 – 81 Dir. des ZI für Molekularbiol. der AdW; NP 1957, 1965 (im Koll.) u. 1987 (im Koll.); 1980 em.; gest. in Berlin.

Arbeitsgebiete: Physiol., Pathophysiol. u. Biochemie des roten Blutfarbstoffs u. der roten Blutzelle; ab 1941 erste elektronenopt. Studien an Erythrozyten; Arbeiten über Netzmittel, entzündungshemmende Wirkstoffe u. physiolog. aktive Peptide; systemat. Bearbeitung der Toxikol. aromat. Nitro- u. Aminoverbindungen u. a. Blutgifte, Toxikol. von Petroprotein; Mitw. am Arzneibuch der DDR u. im Zentr. Gutachteraussch. für den Arzneimittelverkehr; Mithrsg. der »Acta biologica et medica germanica«, der Ztschr. »Dt. Gesundheitswesen«, der »Ztschr. für ärztl. Fortbildung« u. a.; Mitautor mehrerer HS-Lehrbücher zu Pharmakol. u. Innerer Medizin.

Zur physikal. Chemie des Hämoglobins. Berlin 1955; Arzneimittel u. Ges. Berlin 1971 (zus. mit P. Oehme u. H. Rein); VI. Internat. Symposium über Struktur u. Funktion der Erythrozyten. Berlin 1972 (zus. mit M. Rapoport). Oehme, P., Scheler, W.: (Hrsg.): Zwischen Arznei u. Gesell. Zum Leben u. Wirken des F. J. Berlin 2002; F. J. In: Pasternak, L. (Hrsg.): Wissenschaftler im biomedizin. Forschungszentrum: Berlin-Buch 1930 – 2004. Frankfurt (Main) 2004.

Jochen Richter

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten