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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Kahn, Siegbert (Sieke)

* 23.9.1909 ✝ 15.10.1976

Geb. in Berlin in einer jüd. Familie; Vater Angest.; Volksschule, OS in Berlin; 1925 – 29 Ausbildung zum Goldschmied in Berlin; 1926 KJVD; 1928 KPD; ab 1929 Mitarb. im M-Apparat der KPD; 1929 Funktionär der Roten Jungfront des Bez. Berlin; 1929 – 31 Schlosser u. Transportarb. in Berlin; 1930 – 32 Funktionär des KJVD Berlin, 1932 Mitgl. der BL, zuständig für Polizeizersetzung (Ref. 63); 1931/32 Arbeiter bei einem Anzeigen-Verlag in Berlin; 1932/33 Bote der sowj. Derop AG; ab 1933 illeg. Arbeit für den techn. KPD-Reichsapparat; 1933 mehrmals verhaftet, Nov. 1933 wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu 31 Mon. Haftstrafe verurteilt, 1934 – 36 Zuchthaus Brandenb.-Görden; 1936 – 38 Vervielfältiger bei der Jüd. Gemeinde bzw. der Jüd. Winterhilfe Berlin; Kontakte zur Bildung einer illeg. Widerstandsgr. (mit  Hans Fruck); 1938 Emigr. in die ČSR (Prag); Mitarb. beim Jüd. Flüchtlingskomitee; KPD-Kaderschule in Prag; Mitbegr. der FDJ in der ČSR, dann deren 2. Vors.; 1939 über Schweden Emigr. nach England; dort KPD-Org.-Ltr. in London; Mithrsg. der Zeitschrift »Inside Nazi Germany«; 1939 – 46 Mitgl. der Gesamtltg. der KPD-Auslandsorg. in Großbritannien; 1943 – 45 Mitgl. der BFD; 1940/41 auf der Isle of Man interniert; 1942 – 44 Pol.-Sekr. der KPD in Großbritannien.

Aug. 1946 Rückkehr nach Dtl.; KPD/SED; persönl. Ref. des Präs. der Dt. ZV der Brennstoffindustrie,  Gustav Sobottka; 1947/48 Hauptref. der Abt. Wirtschaft des ZS der SED; 1949 Ltr. der Presseabt. der DWK; ab Mai 1949 Aufbau des Dt. Wirtschaftsinst. (mit  Jürgen Kuczynski); 1949 – 65 Dir. des Dt. Wirtschaftsinst.; 1952 Prof. für Pol. Ökon.; ab 1963 Mitgl. der Westkommission beim PB des ZK der SED; 1965 Rentner; freiberufl. Publizist für die »Weltbühne«; 1951 NP; 1969 VVO; gest. in Berlin.

Verf. von Untersuchungen über den amerik. u. engl. Imp., zur wirtschaftl. Entw. der Bundesrep. Dtl. u. zahlr. interner Gutachten über die Bundesrep. Dtl.

Antisemitismus u. Rassenhetze. Berlin 1948; Struktur u. Entw. der Wirtschaft in Westdtl. seit dem Zweiten Weltkrieg. Berlin 1956. Hartewig, K.: Zurückgekehrt. Köln, Weimar 2000.

Bernd-Rainer Barth

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten