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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Karge, Manfred

* 1.3.1938

Geb. in Brandenburg (Havel); Vater Putzmacher, Mutter starb im Wochenbett, mit sieben Jahren Vollwaise; Volontariat bei versch. Provinzztg.; 1958 – 61 Studium an der Staatl. Schauspielschule Berlin-Schöneweide; 1961 von  Helene Weigel am Berliner Ensemble engagiert; 1963 Beginn der Regiearb. mit Brecht-Texten (»Messingkauf« u. »Der Brotladen«) zus. mit  Matthias Langhoff, mit dem K. viele Jahre lang ein Regieduo bildete; 1968 Theatereklat um die gemeinsame Bearb. von Aischylos »Sieben gegen Theben«, die als Kritik am Einmarsch sowj. Panzer in Prag gedacht war; danach zus. mit Langhoff Beendigung der Arbeit am Berliner Ensemble; 1969 – 78 an der von  Benno Besson geleiteten Berliner Volksbühne, furioser Einstand als Karl Moor in Schillers »Räuber« (1969); Beginn einer langj. Zusammenarb. mit  Heiner Müller, 1975 Uraufführung von »Die Schlacht/Traktor«; spielte u. a. den Hamlet u. Othello; 1975 Kunstpreis der DDR (zus. mit Langhoff); neben der Theaterarb. Filmrollen bei DFF u. DEFA, u. a. 1964 als Hitlerjunge Wolzow in »Die Abenteuer des Werner Holt« u. 1971 als Hans Coppi in »KLK an PTX – Die Rote Kapelle«; 1976 im Kontext der Ausbürgerung von  Wolf Biermann Ausreise in die Bundesrep. Dtl.

Inszenierungen in Paris, Zürich, Wien, am Kölner Schauspielhaus u. insb. am Schauspielhaus Bochum, dort zus. mit Langhoff Oberspielltr. sowie Autor der Stücke »Jacke wie Hose« (Uraufführung 1982); »Claire« (Musical 1985); »Die Eroberung des Südpols« (1986 auf drei Kontinenten nachgespielt u. 1990 als Spielfilm in Edinburgh präsentiert), »Lieber Nimbsch« (1989); 1986 – 93 als Autor, Regisseur u. Schauspieler hauptsächl. am Wiener Burgtheater, neben Dramen von Horváth u. Brecht Uraufführung von  Franz Fühmanns »Der Sturz des Engels« u. Elfriede Jelineks »Totenauberg«; 1993 – 2005 Prof. am Regie-Inst. der Berliner HS für Schauspielkunst »Ernst Busch«; in den letzten Jahren wieder verstärkt Arbeit als Schauspieler am Maxim-Gorki-Theater u. am Berliner Ensemble unter den Regisseuren Peymann u. Tabori.

»Die Eroberung des Südpols«. Sieben Stücke u. ein Gespräch mit M. K. Berlin 1996.

Matthias Braun / Christian Krause

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten