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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Keisch, Henryk

* 24.2.1913 ✝ 2.7.1986

Geb. in Moers (Rheinl.) in einer jüd. Fam.; Vater Gewerbetreibender; Volksschule, Realgymnasium in Duisburg-Ruhrort, 1932 Abitur; 1932/33 Studium der Lit.-Geschichte u. Theaterwiss. an der Univ. Köln; 1933 Emigr. nach Frankreich; dort Sprachlehrer, Übersetzer, Gelegenheitsarb., Mitarb. der antifa. Presse; ab 1937 Mitarb. an dt.-spr. Ztgn. (u. a. »Dt. Volksztg.«, »Die neue Weltbühne«, »Das Wort«) u. der antifa. Emigrantenpresse in der Schweiz; 1938 Heinrich-Heine-Preis; Freiw. in der frz. Armee, Teiln. an der Résistance (»Claude Chaillet«); 1944 Verhaftung, Flucht aus dem Deportationszug in das KZ Auschwitz; danach Red. frz. Ztgn. in Paris.

Apr. 1946 Rückkehr nach Berlin; Anerkennung als VdN; 1946 – 50 Dtl.-Korrespondent der frz. Ztgn. »Libération« u. »Ce Soir«; Chefred. der Ztschr. »Friedenswacht«; 1950 – 53 Red. u. zeitw. Chefred. der Ztschr. des DSV »Neue Dt. Lit.«; Theaterkritiker des »Neuen Dtl.«; 1953 Mitgl. des DSV; 1953 im Kontext der antisemit. Kampagne Aberkennung des VdN-Status; 1953/54 staatenlos, dann DDR-Staatsbürgerschaft; 1957 NP; 1959 SED; seit 1959 freischaff. Autor in Berlin, auch Drehbuchautor (»Der Hauptmann von Köln« 1956) u. Übersetzer (vor allem Louis Aragon); Mitgl. des Vorst. des DSV, später SV; 1965 Mitgl. des PEN-Zentrums Ost u. West; 1970 Mitgl. des Präs. u. 1974 – 85 Gen.-Sekr. des PEN-Zentrums DDR (Nachf. von  Werner Ilberg); 1968 Carl von Ossietzky-Medaille; 1978 Banner der Arbeit; 1983 VVO; gest. in Berlin.

Epigramme. Rostock 1965; Meinungen, Verneinungen. Epigramme. Berlin 1967; Gehauen u. gestichelt. Epigramme. Berlin 1972; Die Vier-Zeilen-Muse: Epigramme zur Lit. u. zu den Künsten. Rostock 1984; Erkenne dich selbst: Geschichten vom Kollegen X. Berlin 1989.

Bernd-Rainer Barth / Andreas Kölling

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten