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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Keller, Rudolf

* 9.6.1901 ✝ 1944

Geboren am 9. Juni 1901 in Werdau in Sachsen. Arbeitersohn; Tischler, seit 1919 Mitglied und Funktionär der FSJ bzw. der KJD in Sachsen und Mitglied der KPD. Sekretär der BL der KJD Erzgebirge-Vogtland, gehörte seit 1924 dem ZK des KJD an und kam Ende 1924 ins Sekretariat des ZK der KJD in Berlin. Anschließend bis 1932 Schriftleiter der KPD-Zeitungen »Der Kämpfer« in Chemnitz bzw. »Sächsische Arbeiterstimme« in Dresden. 1929 vom Reichsgericht zu einem Jahr Festungshaft verurteilt. Ende 1932 Leiter des Sekretariats der BL Sachsen, wurde Keller im April 1933 in Leipzig zusammen mit Rudolf Renner festgenommen. Am 11. Januar 1934 vom OLG Dresden zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend in den KZs Sachsenburg und Buchenwald. Ende 1938 freigelassen, im Februar 1943 zur Wehrmacht eingezogen, kam Rudolf Keller mit dem Strafbataillon 999 nach Griechenland, wo er im September 1944 auf der Insel Skarpento fiel.

Kellers Frau Gertrud, geborene Glück (* 6. 10. 1902 – † 14. 11. 1982), kaufmännische Angestellte, 1921 in der KJD, 1923 der KPD, folgte 1924 ihrem Mann nach Berlin, wurde Stenotypistin im ZK der KJD, ab Ende 1926 in der Informationsabteilung der KJI in Moskau. Hier lernte sie Karl Ferlemann kennen und kehrte mit ihm 1928 als seine Lebensgefährtin nach Deutschland zurück. Sie wurde KPD-Bezirksfrauenleiterin und kam ins Sekretariat der BL Niederrhein. 1930 Kursantin der Reichsparteischule, danach Redakteurin an den Bezirkszeitungen in Leipzig und Dresden. Im Juni 1933 festgenommen, Ende des Jahres aus »Mangel an Beweisen« freigesprochen. Im September 1935 wieder verhaftet und am 17. Juni 1936 vom OLG Dresden zu zwei Jahren und zwei Monaten Zuchthaus verurteilt, im Dezember 1938 aus dem KZ Lichtenburg entlassen. Ab Juli 1944 lebte sie in der âSR (Böhmen-Mähren). Mitte Mai 1945 Rückkehr nach Sachsen, hauptamtliche Funktionärin der KPD, im September 1947 Vorsitzende des SED-KV Löbau, ab 1950 Redakteurin der »Einheit«. Später Mitglied des Präsidiums der Gesellschaft für kulturelle Verbindungen mit dem Ausland.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten