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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kellermann, Hermann

* 14.8.1887 ✝ 22.4.1954

(* 1887 – † 1954)

Geboren am 14. August 1887 in Gehofen bei Sangerhausen, Sohn eines Bergmanns; lernte Schlosser und Schmied. Wanderschaft, ab 1909 als Geselle in Erfurt bzw. in Magdeburg tätig. 1906 trat er der Gewerkschaft und 1909 der SPD bei. 1915 zum Militärdienst einberufen, wurde aber bereits 1916 von seiner Firma reklamiert. Kellermann gehörte 1917 zu den Mitbegründern der USPD in Erfurt und nahm in Berlin an den Januarkämpfen teil. Ende Januar 1919 kam er nach Erfurt zurück und gehörte dort der Volkswehr an. Mit dem linken Flügel der USPD 1920 Übertritt zur KPD, bis 1924 war er Leiter der Ortsgruppe und Vorsitzender des KPD-UB Erfurt. Im Dezember 1924 im Wahlkreis Erfurt in den Preußischen Landtag gewählt, kam 1925 nach Berlin und arbeitete in der ZK-Abteilung Landwirtschaft. 1928 schied er aus dem Landtag aus. Beim Zusammenschluß der drei sächsischen Bezirke im Herbst 1929 wurde Kellermann für wenige Wochen Orgleiter der KPD in Sachsen und übte bis 1933 hauptamtliche Parteifunktionen aus. Von Februar bis Juni 1933 und von 1935 bis Mai 1939 saß er im Gefängnis Erfurt und in den KZs Esterwegen und Sachsenhausen. Nach der Freilassung wieder Schlosser. 1945 trat er der KPD bei, von Juni 1945 bis Januar 1948 geschäftsführendes Vorstandsmitglied bei der Thüringischen Hauptgenossenschaft Raiffeisen in Erfurt, dann ab Februar 1948 Betriebsleiter des VEB Pumpenfabrik Erfurt. Hermann Kellermann starb am 22. April 1954 in Erfurt.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten