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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kettig, Alfred

* 23.9.1903 ✝ 3.12.1951

Geboren am 23. September 1903 in Staßfurt/ Krs. Calbe, Sohn eines Schmieds; Lehre und Arbeit als Maschinenschlosser. Mitglied des DMV, 1920 zunächst Mitglied der SPJ, anschließend der KJD, Funktionär im UB Staßfurt. 1923 trat er der KPD bei, war zwei Jahre später bereits Vorsitzender des UB Staßfurt. 1929 kam er als Nachrücker in den Landtag von Anhalt, 1932 nicht mehr als Kandidat aufgestellt. Er arbeitete als Sekretär des UB Halberstadt, 1932 hauptamtlich beim Kampfbund gegen den Faschismus. Am 10. März 1933 in Aschersleben verhaftet, kam er in mehrere KZs, Ende Dezember 1935 entlassen. Kettig schloß sich in Magdeburg der Widerstandsgruppe »Bund Freies Deutschland« an, zu der u. a. Ernst Brandt und Erich Besser gehörten. Von 1940 bis 1942 erneut inhaftiert, wurde er Anfang 1944 zum Strafbataillon 999 einberufen und im Balkan eingesetzt. Am 17. Februar 1945 in Sarajewo festgenommen, noch aus der Wehrmacht »ausgestoßen« und nach Magdeburg in »Schutzhaft« gebracht. Durch amerikanische Truppen am 13.April 1945 befreit, organisierte Kettig in Magdeburg, anschließend in Staßfurt den Wiederaufbau der KPD. Er wurde Orgsekretär des UB Magdeburg, anschließend Instrukteur in Zerbst, zeitweilig Gewerkschaftssekretär, dann Instrukteur der SED in Dessau. Er kam 1948 als Schulungsleiter zur Konsumgenossenschaft, war ab Oktober 1949 hauptamtlicher Sekretär der SED im VEB Filmfabrik Wolfen. Alfred Kettig starb am 3.Dezember 1951.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten