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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klause, Michael

* 29.9.1895 ✝ 7.2.1942

Geboren am 29. September 1895 in Mischana in Rußland. 1899 zogen seine Eltern nach Deutschland und ließen sich in der Provinz Posen als Landwirte nieder. Er wurde Arbeiter in verschiedenen Betrieben, 1914 Kriegsfreiwilliger, mehrfach verwundet und zum Unteroffizier befördert. Nach dem Krieg Metallarbeiter und Hilfsmonteur, 1922 trat er in die KPD ein und gehörte ab 1923 zum AM-Apparat. Als Kurier im Herbst 1923 festgenommen, saß er bis September 1925 in Untersuchungshaft. Das Verfahren wurde aufgrund einer Amnestie eingestellt. Seit 1926 im RFB, Leiter im Berliner Bezirk Wedding. 1930/31 Kursant an der M-Schule der Komintern in Moskau, nach der Rückkehr Mitarbeiter des KPD-Ordnerdienstes, des späteren Partei-Selbstschutzes (PSS). Klause leitete 1931 den PSS für ganz Berlin, offiziell bei der Sowjetischen Handelsvertretung angestellt. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zum Polizistenmord am 9. August 1931 (Fall Paul Anlauf und Franz Lenck) aus der Handelsvertretung ausgeschieden, kam er als Mitarbeiter zum Verlag Die Rote Fahne. Er wurde am 16. Juli 1933 in Berlin festgenommen und im (zweiten) Prozeß wegen des Mordes an Anlauf und Lenck am 19.Juni 1934 vom Schwurgericht I beim Landgericht Berlin wegen »gemeinschaftlichen Mordes und Begünstigung« zum Tode verurteilt. Weil er als Kronzeuge gegen Albert Kuntz umfangreiche Aussagen gemacht hatte, wurde er von Hitler am 2.Mai 1935 zu lebenslanger Zuchthausstrafe begnadigt, kam in das Zuchthaus Luckau und von dort im Februar 1939 nach Brandenburg-Görden. Am 13. November 1941 zu weiteren Verhören vor der Staatsanwaltschaft nach Berlin geholt, beging Michael Klause am 7. Februar 1942 in seiner Zelle im Gefängnis Plötzensee Selbstmord.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten