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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klebba, Franz

* 8.5.1891 ✝ 26.5.1970

Geboren am 8. Mai 1891 in Zoppot bei Danzig, zwölftes Kind einer Arbeiterfamilie. Er heuerte als 14jähriger 1905 als Matrose auf deutschen und ausländischen Handelsschiffen an. Von 1909 bis 1912 Militärdienst bei der kaiserlichen Marine, bis Kriegsausbruch Werftarbeiter in Hamburg und anderen deutschen Hafenstädten. Im Weltkrieg von 1914 bis 1918 Kriegsdienst als Heizer bei der 1. Werftdivision in Kiel, 1918 Mitglied des Kieler Arbeiter- und Soldatenrates, der ihn Anfang 1919 zum Arbeiter- und Soldatenrat nach Danzig delegierte. Nach dessen Auflösung Angestellter im Landratsamt Neustadt, danach übersiedelte er nach Mecklenburg und arbeitete auf verschiedenen Gütern. Anfang 1920 trat er in die KPD ein, organisierte während des Kapp-Putsches die Landarbeiter in Strelitz-Land. 1924 kam er als Nachrücker in den Landtag von Mecklenburg-Strelitz, dem er bis 1928 angehörte. Von 1926 bis 1928 war er hauptamtlicher UB-Sekretär des RFB in Mecklenburg-Strelitz. 1928 wurde Klebba wegen politischer und persönlicher Differenzen mit dem Fraktionsvorsitzenden Erich Schmidt aus der KPD-Fraktion des Landtages ausgeschlossen. Er war dann bis 1933 im Landarbeiterverband tätig. Nach 1933 stand er zeitweise unter Polizeiaufsicht und kam 1944 für sechs Wochen in »Schutzhaft«. Im April 1945 rettete Klebba 60 weibliche, vorwiegend tschechische Häftlinge des KZ Ravensbrück, die während des Evakuierungsmarsches in die Wälder geflohen waren. Er war 1945 bis 1948 Bürgermeister von Groß-Trebbow in Mecklenburg. 1948 eröffnete die SED-Kreisparteikontrollkommission Neustrelitz gegen ihn ein Parteiverfahren wegen »Fragebogenfälschung«, das 1949 mit seinem Ausschluß endete. Resigniert übersiedelte er nach Weimar, wurde nach mehreren Anträgen 1959 rehabilitiert und wieder in die SED aufgenommen. Franz Klebba starb am 26. Mai 1970.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten