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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Handbuch Deutsche Kommunisten

Klein, Arnold (Kolossa

* 30.3.1900 ✝ 25.1.1942

(* 1900 – † 1942)

Geboren am 30. März 1900 in Budapest, Sohn des Arbeiters Wilhelm Klein. Mit einem städtischen Stipendium zur Handelsschule. 1919 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Ungarns, nach der Niederschlagung der Räterepublik 1920 Übersiedlung nach Wien, dort 1922 Mitglied der KP Ungarns. Anfang 1924 Umzug nach Berlin, später nach Essen, Mitglied der KPD. 1925 mit Unterstützung der Roten Hilfe polizeiliche Anmeldung unter dem Namen Edwin Kolossa, geboren am 15. Mai 1898 in Michowitz/Oberschlesien. Archivar und Buchhändler, später Wirtschafts- bzw. Auslandsredakteur am »Ruhr-Echo«. Klein-Kolossa war von 1929 bis Januar 1933 Mitglied der KPD-BL Ruhrgebiet, 1932 wurde er Nachfolger von Erich Birkenhauer als Agitpropsekretär. Er leitete von 1930 bis 1932 den AM-Apparat der BL Ruhr. Kolossas Deckname Heinrich wurde in Parteikreisen bald erweitert zu »Peitschenheinrich« oder auch »Leichenheinrich«, weil er, so ein ehemaliger Mitarbeiter in einem Gestapoverhör, »brutal und rücksichtslos war und über Leichen ging«. Im März und April 1933 illegale Arbeit in Deutschland, anschließend Emigration in die Niederlande, wo er Grenz-Kuriere organisierte. Ab Februar 1934 in Frankreich, hielt er sich im Sommer 1934 im Saargebiet auf und kam im September 1934 nach Moskau. Dort bekam er den Parteinamen Hans Bloch und wurde im Februar 1935 Redakteur der »Inprekorr«. Ab September 1936 Redakteur in der Auslandsabteilung der »Deutschen Zentral-Zeitung«. Zuletzt als Arbeiter ins Autowerk »Gorki« in Nischni-Nowgorod versetzt. Am 8. März 1938 wurde Hans Bloch (Klein-Kolossa) vom NKWD verhaftet und zunächst in das berüchtigte Taganka- bzw. Butyrka-Gefängnis gesperrt. Er wurde wie damals üblich beschuldigt, Mitglied und Organisator einer »faschistisch-trotzkistischen Gruppe« zu sein sowie Spionage für Nazideutschland getrieben zu haben. Die sowjetischen Behörden übergaben ihn am 5. Februar 1940 als »unerwünschten Ausländer« der Gestapo, die Klein in das Gefängnis Lublin brachte. Später nach Berlin bzw. nach Essen überführt und dort wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt. Der an offener Tbc leidende Häftling Klein wurde im Dezember 1940 zu einem Lokaltermin nach Holland geschleppt. Ab Oktober 1941 lag er in der Krankenabteilung des Gerichtsgefängnisses in Düsseldorf, wo Arnold Klein-Kolossa am 25.Januar 1942 starb.

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten