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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR?

Klein, Thomas

* 14.4.1948

Geb. in Berlin; Vater Mitarb. im Kulturmin., Mutter Sachbearb.; 1966 Abitur; 1966 – 73 Mathematikstudium/Forschungsstudium an der HU Berlin; nach Rücknahme eines Einstellungsversprechens der Univ. wegen seiner »pol. negativen« Einflüsse auf die Studenten 1973 – 79 wiss. Assistent am ZI für Wirtschaftswiss. der AdW; 1975 Prom. auf dem Gebiet der Kybernetik; seit 1973 in versch. opp. Zirkeln; ab 1976 Initiativen gegen Berufsverbote in beiden dt. Staaten nach der Ausbürgerung  Wolf Biermanns; 1979 Initiator von Protestbriefen gegen den Ausschl. krit. Autoren aus dem SV (mit  Jutta Braband u. Stefan Fechner); Sept. 1979 – Dez. 1980 Haftstrafe in der zentralen U-Haftanstalt des MfS in Berlin-Hohenschönhausen u. Bautzen II wegen »ungesetzl. Verbindungsaufn.« (§ 219 StGB); anschl. Berufsverbot in der Wiss. u. Zuweisung einer Stelle als Preisbearb. im Möbelkombinat Berlin; seit 1981 Mitarb. im Friedenskrs. der ESG, ab 1983 Friedrichsfelder Friedenskrs.; Veranstaltungen im kirchl. Raum u. a. zu Militärgeschichte der Warschauer Vertragsstaaten, amerik. Weltraumrüstung (SDI), Atomkraftwerken, Herrschaftstechn. im Realsoz., KPD-, DDR-Geschichte, osteurop. Wirtschaftsgeschichte; illeg. Fragebogenuntersuchung zum Charakter der Arbeit im Realsoz.; 1986 Mitinitiator des ersten Menschenrechtsseminars (Berlin-Friedrichsfelde); Mitarb. in der Gruppe »Gegenstimmen« u. an den Samizdat-Ztschr. »Umweltblätter«, »Friedrichsfelder Feuermelder«, »Kontext«; Sept. 1989 Mitautor des Gründungsaufrufs der Vereinigten Linken (VL) »Böhlener Plattform«; Dez. 1989 – März 1990 VL-Vertreter am Zentr. Runden Tisch; April – Okt. 1990 Volkskammerabg. der VL.

Okt. – Dez. 1990 Abg. des Dt. Bundestags für die VL, Abgeordnetengr. PDS; danach arbeitslos; seit 1995 wiss. Mitarb. am Zentrum für Zeithist. Forschung Potsdam; zahlr. Zeitschriftenaufsätze insbes. zur Geschichte der DDR, zur Opp. im Staatssoz. sowie zur Situation der Linken nach der dt. Vereinigung; lebt in Berlin.

Keine Opp. Nirgends? Berlin 1991; Visionen. Repression u. Opp. in der SED. Frankfurt (Oder) 1996 (Mithrsg.); »Für die Einheit u. Reinheit der Partei« – Die innerparteil. Kontrollorgane der SED in der Ära Ulbricht. Köln 2002; »Frieden u. Gerechtigkeit«. Köln, Weimar 2007; SEW – Die Westberliner Einheitssozialisten. Berlin 2009.

Silvia Müller

Information

Mehr Hinweise zu den beiden Lexika finden Sie unter Wer war wer in der DDR? und unter Handbuch der Deutschen Kommunisten